Review zu „Megumi & Tsugumi – Alphatier vs. Hitzkopf“ – Band 02
Mitte November haben wir im Rahmen eines Ersteindrucks den Omegaverse-Neustart Megumi & Tsugumi – Alphatier vs. Hitzkopf für euch genauer unter die Lupe genommen – und waren von dem Auftakt begeistert. Ob die Fortsetzung an diese hohe Meinung unsererseits anzuknüpfen weiß, klären wir im Folgenden auf.
Hayabusa hat den zweiten Band offiziell zum 28. Dezember 2021 veröffentlicht. In dem 242 Seiten starken Gesamtumfang ist wieder eine Hochglanz-Farbseite enthalten. Außerdem sind die beiden Cover-Innenseiten mit einem 4-Panel-Manga bedruckt. Nachdem der erste Band in Erstauflage aufgrund eines Irrtums seitens des Herausgebers fälschlicherweise noch 8,00 € gekostet hat, gilt nun der reguläre Preis von 9,00 €. Die E-Book-Ausgabe ist mit 7,99 € etwas günstiger.
Inhaltsbeschreibung
Der Geschichte von Megumi & Tsugumi – Alphatier vs. Hitzkopf liegt ein Omegaverse-Setting zugrunde. In der fiktiven Welt wird also nicht nur zwischen weiblich und männlich, sondern zusätzlich auch zwischen Alpha, Beta und Omega als mögliche Geschlechtsausprägungen unterschieden. Dabei herrscht innerhalb der Gesellschaft noch immer eine gewisse Hierarchie, an deren Spitze die privilegierten Alphas stehen. Die Betas bilden die Mitte der Bevölkerung ab, sie machen den größten Anteil aus und gelten als Durchschnittsbürger.
Omegas – gleich welchen Geschlechts – werden dagegen nicht selten diskriminiert. Einige Alphas sehen sie nur als willenlose Fortpflanzungsmaschinen und reduzieren sie einzig und allein auf ihre Körper. Insbesondere wenn Omegas in ihre sogenannte Hitze, einer Art Läufigkeit, kommen und ihre Sexualhormone ausschütten, können sich viele Alphas bei dem stark anziehend wirkenden Duft einfach nicht zurückhalten und verfallen ihren animalischen Trieben. Megumi, der Sohn des Schuldirektors, kann so eine Unbeherrschtheit nicht ertragen.
Wann immer der Alpha sieht, dass jemand in Not ist oder unfair behandelt wird, muss er helfen. So hat er zuletzt auch den eigenbrötlerischen Tsugumi kennengelernt. Dieser ist ein ganz besonderer Omega, der sich nicht seinem Rollenbild geschlagen gibt, sondern mit purer Willenskraft gegen seine Hitze, und damit gegen seine Natur, ankämpft. Alphas hasst er wie die Pest.
Obwohl die zwei jungen Männer oberflächlich betrachtet nicht unterschiedlicher sein könnten, haben sie ihre geteilten Ideale zuletzt zusammengeführt – vor allem auf körperlicher Ebene. Nachdem Megumi Tsugumi nicht nur bei der Bewältigung seiner unkontrolliert auftretenden Hitze geholfen, sondern auch sein gutes Wesen unter Beweis gestellt hat, musste der Omega schließlich eingestehen, dass Megumi in der Tat gar „nicht so scheiße“ ist wie anfangs gedacht.
Zwischen den beiden hat sich daraufhin eine besondere Beziehung ergeben – Megumi ist sich schnell sicher, dass er in den anderen Jungen verliebt ist. Dieser wiederum ist in Sachen Liebe absolut unerfahren und hilflos. Er weiß überhaupt nicht, wie er seine eigenen Gefühle einordnen soll. Für den romantisch veranlagten Alpha kommt eine bloße Freundschaft Plus aber nicht in Frage. Er beschließt daher, keinen Sex mehr zu haben, bis das Verhältnis zwischen ihnen nicht genau geklärt ist …
Band 02 beinhaltet neben den Kapiteln sieben bis elf auch zwei kürzere Bonus-Geschichten namens Kuroji und Harutsugu und Bettgeflüster. Diese befassen sich mit dem Kennenlernen von Tsgumis Eltern, einem Alpha- und einem Omega-Mann, und einer romantischen Übernachtung der beiden Hauptfiguren.
Visualisierung
Mangaka Mitsuru Si formt die einzelnen Illustrationen mit einer schwungvollen Strichführung. Die dem Werk inneliegende Komik, die die Bildebene immer wieder geradezu dominiert, wird dabei einerseits durch starke Vereinfachungen und andererseits mit der bewusst überspitzten Ausgestaltung der Mimik herausgearbeitet. Den Hintergründen kommt weniger Beachtung zu, zumeist sind die Flächen nur minimalistisch ausgestaltet.
Auch im zweiten Band sind stellenweise erotische Szenen enthalten – und somit Teil der Bebilderung. Im Intimbereich überdecken, wie im japanischen Original, eine weiß umrandete Schraffur und Rasterfolie die Geschlechtsmerkmale deutlich. Gleichzeitig bleiben die entsprechenden Umrisse aber eindeutig zu erkennen.
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Aufgrund der Altersempfehlung von ab 18 Jahren ist der Manga im Handel eingeschweißt. Folglich ist es üblicherweise nicht möglich, vor dem Kauf durchzublättern. Wir empfehlen daher, die vom Verlag kostenlos bereitgestellte Leseprobe für einen ersten eigenen Eindruck heranzuziehen. Neben dem gesamte ersten Kapitel umfasst diese Preview auch die Farbseite aus dem Auftaktband.
Fazit
Der zweite Band von Megumi & Tsugumi – Alphatier vs. Hitzkopf setzt einige Monate nach dem ersten Kennenlernen der beiden Protagonisten ein. Tsugumi hat trotz seiner starken Abneigung gegenüber Alphas den aufrichtigen Megumi mittlerweile akzeptiert und sogar zugestimmt, mit ihm intimen Kontakt zu pflegen, um seiner willkürlich auftretenden Hitze effektiv entgegenzuwirken.
Seitdem hat sich die Beziehung der zwei Oberschüler allerdings nicht weiterentwickelt – zum Leidwesen von dem durch und durch romantisch veranlagten Megumi. Als er Tsugumi darauf anspricht, reagiert dieser mit Verwunderung. Er hat das bisherige Zusammensein zwar nicht als Liebe verstanden, doch muss zugeben, dass er für Megumi etwas Besonderes empfindet. Was genau, muss er nun herausfinden. Band 02 steht also ganz im Zeichen der Gefühle.
Für die beiden Jugendlichen deutet sich unterdessen großer Ärger im weiteren Verlauf an: Megumis Vater schaut auf Omegas herab – er heißt den Umgang mit Tsugumi nicht gut und steht somit dem Glück der beiden sicherlich noch in Zukunft entgegen. Es ist also zu erwarten, dass die Beziehung noch einer großen Prüfung unterworfen wird, bevor das potenzielle Happy End folgt.
Mangaka Mitsuru Si hat auch im zweiten Band weder an Komik noch an Erotik gespart – letztere ist jedoch wohl dosiert und geschickt in die Handlung integriert. Lediglich ein fragwürdig eingeflochtenes Eifersuchtsdrama stört den ansonsten einwandfreien Erzählfluss zwischenzeitlich. Im Wesentlichen ist die Reihe aber als Feel-Good-Titel angelegt, der mit überraschend tiefgreifender Romantik und freizügigem Witz punktet.
Megumi & Tsugumi – Alphatier vs. Hitzkopf möchten wir allen Boys-Love-Fans ans Herz legen, die sich für eine gehaltvolle Geschichte mit humorvoll geschriebenen Charakteren à la Akamatsu & Seven interessieren. Auch jenen, die noch nicht mit dem Omegaverse-Setting vertraut sind, empfehlen wir den Titel zum Herantasten. Unserer Meinung nach zählt die hier vorgestellte Reihe wirklich zu den besten, die es in diesem Segment aktuell auf dem hiesigen Markt gibt. Der Manga ist wirklich ein Brüller!
Das Boys-Love-Werk scheint auf vier Bände ausgelegt zu sein, bislang ist in Japan aber noch kein konkreter Termin für den Abschlussband bekannt. Sobald es dahingehend Neuigkeiten gibt, werden wir darüber separat in Form einer News-Meldung berichten. Hierzulande erscheint in absehbarer Zeit, zum 22. März, erst einmal Band 03 auf Deutsch.
Abschließend bedanken wir uns herzlich beim Team um Hayabusa für die unverbindliche Zurverfügungstellung eines Belegexemplars.