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Review zu Gou Tanabes „H.P. Lovecrafts Die Farbe aus dem All“


Samstag, 14. Januar 2023, 19:55 Uhr
Review zu Gou Tanabes „H.P. Lovecrafts Die Farbe aus dem All“
© Tanabe Gou 2015 / KADOKAWA CORPORATION

Passend zu unserer Exklusiv-News zur deutschsprachigen Veröffentlichung von Mr. Nobody – Auf den Spuren der Vergangenheit und unserem Interview mit Gou Tanabe rücken wir schrittweise die verschiedenen Werke des Mangakas in den Mittelpunkt von einzelnen Besprechungen. Nachdem zuletzt H.P. Lovecrafts Der Hund und andere Geschichten Thema war, widmen wir uns im Folgenden H.P. Lovecrafts Die Farbe aus dem All.

Carlsen Manga! hat den Einzelband im März 2020 auf den Markt gebracht. Inzwischen befindet sich die dritte Auflage in Umlauf. Zum Preis von 12,00 € wird eine großformatige Klappenbroschur mit einem Gesamtumfang von rund 180 Seiten, inklusive fünf Farbseiten zu Beginn, geboten. Gedruckt ist, wie auch die anderen Lovecraft-Manga-Adaptionen, auf merklich hochwertiges Papier. Das E-Book kostet 6,99 €.

Inhaltsbeschreibung

In dem vorliegenden Einzelband ist die im März 1927 geschriebene und im September 1927 erstmals veröffentlichte Novelle The Colour Out of Space adaptiert. Die Geschichte wird mit einem Landvermesser eingeleitet, der für seine Arbeit in einem scheinbar verlassenen Tal unterwegs ist. Zunächst wirkt alles gewöhnlich, doch bereits nach einer kurzen Weile fallen ihm merkwürdige Veränderungen in der Umwelt auf – der Boden ist auf einmal wie bei einer unsichtbaren Grenze, von einem Schritt zum nächsten, von feiner Asche bedeckt.

Bei seiner Erkundung trifft der Landvermesser schließlich auf einen Einheimischen namens Ammi. Dieser erklärt, dass das Land früher einmal fruchtbar gewesen sei. Erst ein Meteoriteneinschlag habe zu der sukzessiven Verwitterung der Gegend geführt. Genau im Obstgarten seines Nachbarn und besten Freundes Nahum sei der besagte Himmelskörper eines Tages mit einem lauten Knall eingeschlagen. Für den nächsten Tag wurde direkt ein Forschungsteam dazugerufen.


© Tanabe Gou 2015 / KADOKAWA CORPORATION

Erste Untersuchungen hatten keine Ergebnisse geliefert, allerdings haben sich schnell mysteriöse Anomalien gezeigt: Der Meteorit sei von Tag zu Tag geschrumpft und habe fortlaufend Hitze ausgestrahlt. Zudem fiel die ungewöhnlich weiche Oberfläche auf. Als die Wissenschaftler in das Innere des hinabgestürzten Objekts bohrten, entdeckten sie für einen Moment den seltsam gefärbten Kern, aber schon wenige Augenblicke später war dieser plötzlich unauffindbar …

Visualisierung

Mangaka Gou Tanabe hat einen ganz eigenen Stil, die Zeichnungen verfügen über hohen Wiedererkennungswert. Und obwohl dem so ist, ist die Bebilderung keinesfalls exzentrisch. Im Gegenteil: Die Darstellung ist weitestgehend naturalistisch gehalten. Passend zum Setting sind die Charakterdesigns westlich angelegt, auf eine mangatypische Optik ist mit Ausnahme der Schwarz-Weiß-Präsentation verzichtet. Das erinnert beispielsweise an den Manga zu H.G. Wells - Der Krieg der Welten.

Durch starke Kontraste wird eine düstere Stimmung aufgebaut. In Kombination mit dem bildfokussierten Storytelling und dem sortierten Seitenaufbau stellt sich schnell ein dynamischer Lesefluss ein. Darüber hinaus bestechen die zahlreichen Details sowie die in den Prolog integrierten Farbelemente. Letztere sind dank des thematischen Bezugs ein besonderes Highlight. Schade, dass nicht der gesamte Manga mit kolorierten Akzenten aufwartet.

Carlsen Manga! stellt keine kostenlose Online-Preview bereit. Bei Interesse kann allerdings ein Blick in die japanische Originalausgabe geworfen werden. Im Handel ist der Release nicht eingeschweißt, behutsames Reinblättern ist in der Regel also problemlos möglich. 

Fazit

Bei Die Farbe aus dem All handelt es sich um eine sehr klassische Lovecraft-Erzählung – arrangiert als Abimisierung. Die dem Landvermesser durch Ammi weitergetragene Geschichte behandelt ein Mysterium aus dem übernatürlichen beziehungsweise nicht-irdischen Spektrum. Inwiefern die Schilderungen dabei der Realität entsprechen, ist bewusst offen gelassen. Auch das Ende ist in der Wahrnehmung individuell.

Aus heutiger Perspektive gestaltet sich der Verlauf als berechenbar, ein Gefühl von Spannung kommt damit nicht auf. Zur einfachen Unterhaltung abseits der breiten Masse ist der Einzelband für Genre-Fans zwar durchaus empfehlenswert, wir vermissen allerdings einen gewissen Nachklang. In dieser Form ist H.P. Lovecrafts Die Farbe aus dem All vor allem etwas für zwischendurch.

© Tanabe Gou 2015 / KADOKAWA CORPORATION

Obwohl die Arbeiten des 1890 geborenen Original-Autors grundsätzlich allen Interessierten offenstehen, richten sich die Veröffentlichungen vornehmlich an eine ausgesuchte Leserschaft. Fans von Junji Ito finden hier einen vergleichbaren Titel. Mit Blick auf die westlich anmutende Visualisierung ist unserer Ansicht nach außerdem auch das Publikum von nicht-asiatischen Comics, respektive Graphic Novels, gut mit den Umsetzungen von Gou Tanabe beraten.

Abschließend bedanken wir uns herzlich bei Carlsen Manga! für die Zurverfügungstellung eines Belegexemplars.

TagsCarlsen MangaReview
Lucas Sebastian

Lucas Sebastian | Autor

Student mit breit gefächerten Interessen. Seit 2020 im Manga-Passion-Team. Auf Twitter unter @LucasISebastian privat zu finden.

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