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Interview mit Carlsen Manga: Hayabusa, 2020 Rückblick und Ausblick auf 2021


Dienstag, 05. Januar 2021, 13:57 Uhr
Interview mit Carlsen Manga: Hayabusa, 2020 Rückblick und Ausblick auf 2021
Logo: © 2021 by Carlsen Verlag GmbH

Passend zum Jahresanfang 2021 haben wir uns mit Programmleiter Kai-Steffen Schwarz von Carlsen Manga zusammengesetzt und ein wenig mit ihm über 2020, das neue Label Hayabusa und 2021 geplaudert. So wird auch über das erfolgreiche Manga-Jahr 2020 gesprochen.

Nachfolgend werden wir uns mit MP und Kai-Steffen Schwarz mit Kai abkürzen. Wir wünschen viel Spaß mit dem Interview.


MP: Danke, dass du dir zum Jahresanfang nochmal die Zeit für uns nimmst!

Kai: Gern geschehen. Frohes neues Jahr allerseits! ?

MP: Zu Anfang 2020 war Corona noch ein großes Thema. Wie sieht 2020 jedoch nun nach Abschluss des Jahres für euch aus?

Kai: Rein aus geschäftlicher Perspektive betrachtet, sind wir unterm Strich überaus glücklich aus dem Jahr gegangen. Verlagsübergreifend sorgten die Laden-Schließungen im Shutdown während des Frühjahrs ja für einen starken Einbruch der Umsätze, der allerdings nach den Lockerungen – sprich: Wiedereröffnungen des stationären Handels – über den Sommer hinweg mehr als aufgeholt wurde.

Bereits seit Anfang 2019 hatte Carlsen Manga am Markt jeden Monat einen deutlichen Umsatzzuwachs zum Vorjahr verzeichnet, beflügelt u.a. durch den Alita-Kinofilm und Anime-Unterstützung für Serien wie My Hero Academia und Black Butler. Das „Ausnahmejahr“ 2019 hatten wir also mit einem satten Umsatzplus von rund 20 % abgeschlossen und unsere Marktführerschaft deutlich ausgebaut. Der monatliche Zuwachs zog sich dann weiter bis ins Frühjahr 2020, wo wir nur in den beiden Shutdown-Monaten März und April ein Minus einfuhren, ab Mai ging es dann wieder deutlich aufwärts. Spätestens ab September zog das Interesse noch einmal massiv an und sorgte dafür, dass 2020 wohl als das bisher umsatzstärkste Manga-Jahr überhaupt im deutschsprachigen Raum eingehen wird – nicht nur für Carlsen, sondern auch im Gesamtmarkt. Das war im März natürlich in keinster Weise vorauszusehen.

Auch wenn dies in besonderem Maße am Erfolg einiger sehr stark nachgefragter Serien wie Naruto Massiv, My Hero Academia und Attack on Titan liegt; auch höherpreisige Bände ohne großen medialen Rückenwind - wie die Monster Perfect Edition, die Lovecraft-Adaptionen von Gou Tanabe und Hardcover-Bände wie z. B. Uzumaki - haben ihren Anteil daran. Wir sind überaus dankbar, dass wir für ein so tolles und interessiertes Publikum und zugleich mit so engagierten Händlern zusammenarbeiten dürfen – dafür möchten wir uns mal symbolisch vor Euch verneigen!

Wie Gespräche mit Kollegen im Ausland zeigen, etwa mit französischen Manga-Verlagen, ist das übrigens auch anderswo ähnlich abgelaufen. Auch dort stiegen die Manga-Verkäufe, obwohl bei unseren Nachbarn zwischendurch ja „echte Lockdowns“ mit viel härteren Beschränkungen verhängt wurden. Irgendetwas muss also an diesen japanischen Comics dran sein, dass ihre Beliebtheit weiter steigt und auch weiter viele neue Leserinnen und Leser dieses Medium für sich entdecken. ? 2020 war also – rein aus Verlagsbrille betrachtet - ein irres Jahr, und wir sind auch ein wenig stolz darauf, dass wir in diesen schwierigen Zeiten dazu beitragen können, die Geschichten und Charaktere unserer Autorinnen und Autoren zu promoten, den hiesigen Handel zu unterstützen und die Fans mit gutem Lesestoff zu versorgen.

Was „Corona an sich“ angeht: Das bleibt natürlich auch 2021 das alles überschattende Thema. Wir befinden uns aktuell (Anfang Januar) wieder im Shutdown; trotz der angelaufenen Impfungen ist eine Prognose für das Jahr extrem schwierig. Als Verlag haben wir in den vergangenen Monaten viel dazugelernt, wie man mit den Pandemie-bedingten organisatorischen Schwierigkeiten (nicht nur intern, sondern auch bei allen externen Partnern innerhalb der „Lieferkette“, sozusagen von Japan aus bis zum fertigen Buch in der Hand des Kunden) zumindest umgehen kann. 2020 war aber arbeitstechnisch, organisatorisch und nervlich natürlich extrem anstrengend für alle – sowohl in beruflicher wie mitunter auch privater Hinsicht waren alle ziemlich gefordert. Ich kann deshalb nur den Hut ziehen, auch vor dem Carlsen-Manga-Team, das sich extrem reingehängt hat, damit trotz aller Unbill so viele Titel pünktlich erscheinen und auch Hunderte von Nachdrucken produziert werden konnten.

Es gibt keine Garantie dafür, dass 2021 ökonomisch ähnlich glimpflich verlaufen wird. Kurz gesagt, es bleibt deshalb zu hoffen, dass möglichst alle gesund und vernünftig bleiben, die Pandemie zurückgedrängt werden kann und wir, alle zusammen, auch kommende schwierige Phasen (etwa durch verlängerte oder ggf. weitere nötige Shutdowns, mit all ihren Konsequenzen) möglichst gut überstehen können. Was das Interesse an Manga betrifft, bin ich davon überzeugt, dass die Fans ihrem Lieblingsmedium treu bleiben werden und kann vorab nur um Verständnis dafür bitten, falls es an der einen oder anderen Stelle kurzfristig mal haken sollte. Verlage wie auch Händler werden ihr Bestes geben, damit Ihr mit gutem Lesestoff versorgt werdet – unterstützt nach Möglichkeit unbedingt Eure lokalen Lieblings-Shops, damit auch diese den aktuellen Shutdown überstehen können. Die Kreativität und der Einsatz gerade auch kleinerer Buchhandlungen und Comicläden mit Versand-, Pick-Up- und Lieferservices war bereits im Frühjahrs-Shutdown absolut beeindruckend, auch aktuell haben diese den Support verdient.

MP: Welcher neuer Titel war dein persönliches 2020-Highlight? Welchem würdest du hingegen gerne etwas mehr Aufmerksamkeit wünschen?

Kai: Puh, ich tue mich immer schwer damit, mich auf einen Liebling zu beschränken… Wenn’s um Neustarts aus 2020 geht, würde ich aus verschiedenen Gründen diese Titel hervorheben wollen: Search & Destroy von Tezuka und Kaneko, H.P. Lovecrafts Berge des Wahnsinns von Gou Tanabe, Der Liebhaber von Kan Takahama, Unsere Farben von Gengoroh Tagame, BL Metamorphosen von Kaori Tsurutani, Arte von Kei Ohkubo, Weekly Shonen Hitman von Kouji Seo und natürlich Sketch Every Day von Simone Grünewald. Alle diese Titel sprechen, jeder auf seine Art, nicht nur Manga-Fans an, sondern sind inhaltlich oder thematisch Belege für die Qualitäten und die sich weiter entwickelnde Vielfalt des Mediums.

Mehr Aufmerksamkeit verdient hätten meiner Meinung nach Sunny von Taiyo Matsumoto, Blue Giant Supreme von Shinichi Ishizuka, und Dialoge mit mir selbst von Kabi Nagata – alles inhaltliche Leuchttürme, die meines Erachtens ein größeres Publikum verdient haben.

MP: Welchen Titel empfiehlst du hinsichtlich des 2021-Programms?

Kai: Je nach Lese-Interesse folgende: Zombie 100 – Bucket List Of The Dead von Kotaro Takata/Haro Aso (ein herrlicher Action-Spaß), Gamma Draconis von Eldo Yoshimizu/Benoist Simmat (düsterer Okkultismus-Thriller), Alpi - The Soul Sender von Rona (wunderschöne Fantasy-Öko-Fabel) und Yunas Reise zum Ich von Yuna Hirasawa (Thema Geschlechtsanpassung), sowie natürlich die lang ersehnte Neuedition von Natsuki Takayas Fruits Basket. Ich empfehle auch, Augen und Ohren offenzuhalten, wenn wir ab Frühjahr/Mitte 2021 beginnen, 30 Jahre Manga bei Carlsen zu würdigen, u. a. mit einigen Schuber-Editionen. ?

MP: Müssen sich Fans um Romance-Geschichten bei Carlsen Manga Gedanken machen, nun da Hayabusa Manga angekündigt ist?

Kai: Nein, es wird natürlich auch weiter romantische Geschichten bei Carlsen Manga geben. Allerdings fächert sich das Genre inhaltlich ja weiter auf, wie ein Blick über die verschiedenen Programme der Verlage zeigt. Romance-Titel sind aktuell bei uns zwar kein Schwerpunkt, das neue Imprint Hayabusa erweitert aber das Angebot. Was wir m. E. weniger brauchen, sind Me-Too-Titel, die sozusagen immer nur in dieselbe rosarote Kerbe schlagen – deshalb versuchen wir bei Carlsen Manga in dem Segment z. B. auch nicht, Shojo-Aktionen anderer Verlage zu kopieren, sondern andere Akzente zu setzen.

MP: In der letzten Folge von Kissa21 warst du ebenfalls zu Gast und hast dort ein wenig über Webtoons geredet. Darf man sich denn Hoffnungen machen, dass Carlsen Manga in Zukunft vielleicht nicht nur deutsche und japanische Produktionen veröffentlicht?

Kai: Zunächst mal: Das Herkunftsland der Autor*innen und Mangaka ist uns ziemlich schnuppe, natürlich sind wir offen für Werke auch aus anderen Ländern – wir haben ja auch schon Titel amerikanischer und koreanischer Künstler*innen innerhalb unseres Carlsen-Manga-Lineups veröffentlicht, vom internationalen Programm unserer Kollegen bei Carlsen Comics mal ganz zu schweigen! ? Der Erfolg einiger Webtoons ist in der Tat sehr beeindruckend. Ich finde es zugleich aber extrem spannend, wie vielfältig alleine schon Manga aus Japan sein können, von (mal exemplarisch herausgegriffenen) Serien wie My Hero Academia über Titel wie Folge den Wolken nach Nord-Nordwest, BL Metamorphosen, den Lovecraft-Adaptionen von Gou Tanabe bis hin zu Kabi Nagatas autobiografischen Manga. Die jeder für sich, grafisch und erzählerisch – wie ich finde, auf erfrischende Weise – mit sehr unterschiedlichen Ansätzen überzeugen. Ob wir also auch koreanische Webtoons publizieren werden, wird die Zukunft zeigen, ausschließen möchte ich das nicht. Die Titel müssen aber letztlich - wie alle Bücher, die wir verlegen - zu unserem Programmprofil passen und uns überzeugen.

MP: Was waren die Top-3-Bestseller bei euch dieses Jahr? (Neuheiten)

Kai: Die erfolgreichsten 2020er-Neustarts waren bei uns My Roommate Is A Cat, Soul Eater Massiv und Fairy Tail 100 Years Quest (nach Stückzahlen) sowie H.P. Lovecrafts Berge des Wahnsinns (nach Umsatz).

TagsInterviewsCarlsen Manga!
Maximilian

Maximilian | Autor

Redakteur mit einem Herz für Shojo, actionreichen Shonen und einer Vorliebe für niedliche Zeichnungen. Interessiert an japanischer Kultur und der Mangaindustrie. Gründer von Dokico. #supportindustry

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