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Interview mit Jonas Blaumann über das neue Label Hayabusa Manga


Mittwoch, 13. Januar 2021, 14:50 Uhr
Interview mit Jonas Blaumann über das neue Label Hayabusa Manga
Logo: © Carlsen Verlag GmbH · Hamburg 2020

Passend zum kürzlich vorgestellten, neuen Label Hayabusa Manga, stand uns Programmleiter Jonas Blaumann in einem kleinen Interview zur Verfügung und hat uns alle möglichen Fragen rund um das Label und das erste Programm beantwortet. Dabei verrät er auch, welche Titel seine Highlights im ersten Programm sind.

Nachfolgend werden wir uns selbst einfachheitshalber mit MP und ihn mit Jonas abkürzen.


MP: Hallo Jonas und danke, dass du dir die Zeit für uns nimmst!

Jonas: Keine Ursache. Sehr gerne.

MP: Ihr habt mit Hayabusa nun ein neues Manga-Label bei Carlsen gegründet, wie kam es zu dieser Entscheidung?

Jonas: Carlsen sieht noch sehr viel Potenzial für Manga in Deutschland. In den letzten Jahren ist der Markt stetig gewachsen. Dazu hat ja Kai-Steffen Schwarz in seinem Interview schon einiges gesagt, v. a. zum großen Erfolg von Carlsen Manga!

Mit Hayabusa wollen wir verstärkt weibliche Leser ansprechen (ältere Mädchen und junge Frauen), die auf Inhalte stehen, die bisher eher weniger im Fokus standen. Mit dem neuen Label können wir anders auftreten, zusätzliche Dinge ausprobieren und programmatische Ergänzungen schaffen, ohne etwas am bisherigen Erfolgsmodell zu verändern. 

MP: Euer erstes Programm habt ihr bereits vorgestellt, was darf man in Zukunft von eurem Label erwarten?

Jonas: Das erste Programm zeigt schon ganz gut unser Profil. Ein Schwerpunkt ist Boys Love, ein sehr interessantes Genre mit einer Vielfalt, die hierzulande noch zu wenig abgebildet ist. Auch in den nächsten Jahren wollen wir hier schöne Akzente setzen.

Wir wollen viele besondere Geschichten machen, z. B. außergewöhnliche Liebesgeschichten (wie 10th Drei Freunde, eine Liebe oder Run Away With me, Girl), Grenzüberschreitendes und Schockierendes (There is no Future in This Love und Teach me how to Kill you) oder einfach schräge Comedy wie Peter Grill and the Philosopher’s Time.

Ich kann noch nichts verraten, aber wir haben schon einige weitere, sehr spannende Lizenzen unter Vertrag.

Übrigens gibt es nahezu alle unsere Titel auch immer zeitgleich als eManga. Das ist uns wichtig.

Und natürlich wollen wir auch neue Dinge ausprobieren. Manga stehen im Mittelpunkt, jedoch sehen wir auch Möglichkeiten im Non-Book-Bereich. Aber dazu irgendwann später mehr.

MP: Als besonderes Extra gibt es bei euch unter anderem Postkarten und/oder transparente SNS-Cards. Darf man in Zukunft auch noch andere Extras erwarten oder werdet ihr den Fokus auf diese zwei Arten von Extras legen?

Jonas: Wir reden jetzt erstmal über unser erstes Programm. Dafür ist das sehr ordentlich, wie ich finde. Wir wollten natürlich zum Start auch etwas stärker trommeln. Wir schauen zuerst auf die Inhalte, die sind schließlich das Wichtigste, und wollen diese in hochwertiger Qualität umsetzen. Ob und wie wir in Zukunft Extras oder sonstige Besonderheiten unterbringen, das wollen wir nach und nach entscheiden. Die SNS-Cards bei den Boys-Love-Manga wird es aber auch im Folgeprogramm wieder geben.

©Grafik: Carlsen Verlag GmbH · Hamburg 2020

MP: Euer erstes Programm besteht zum Großteil aus Boys-Love-Titeln. Möchtet ihr darauf auch zukünftig das Hauptaugenmerk legen?

Jonas: Ja, einer unserer programmatischen Schwerpunkte ist Boys Love. Da gibt es so viele fantastische Geschichten und Werke – in einer riesigen Vielfalt an Themen und Subgenres. Es gibt natürlich schon lange Boys Love auf Deutsch, und auch echt tolle Sachen. Aber wir finden, da geht noch mehr. Zusätzlich wollen wir auch viel mehr für die Leser*innen drumherum machen. Die SNS-Cards sind ein Anfang, aber wir wollen z. B. auch mehr Einblicke hinter die Kulissen geben und die Autorinnen beleuchten, soweit sie das erlauben.

MP: Du warst zuvor bei Egmont Manga als Programmleiter tätig; wie sehr freust du dich auf die neue Herausforderung mit Hayabusa Manga und welche womöglich neuen Schwierigkeiten bringt es mit sich?

Jonas: Ich freue mich sehr über Hayabusa. Natürlich ist es immer eine Herausforderung, v. a. in den aktuellen Zeiten, so ein Projekt zu erschaffen und es erfolgreich zu gestalten. Es gibt viele Schwierigkeiten, die man erstmal ausräumen muss. Für mich ist es aber ein absoluter Traum, ein neues Manga-Label von Anfang an zu begleiten. Ich war vor meiner Zeit bei Egmont fast 13 Jahre lang Redakteur bei Carlsen, deshalb ist hier auch nicht alles neu für mich. Ich war sehr froh, so viele der früheren Kolleg*innen wiederzusehen. Und mein neues Team ist einfach der Hammer! Da kann man nur Spaß haben und empfindet vieles auch nicht als Arbeit. Auch die Leute bei den japanischen Verlagen, die ich teilweise schon lange kenne, haben Hayabusa mit offenen Armen empfangen.

Letztlich entscheiden die Leser*innen über den Erfolg von Hayabusa. Das Feedback bisher ist wirklich überwältigend, und wir werden unser Bestes tun, damit das so bleibt.

MP: Mit dem Girls-Love-Werk Run Away With me, Girl habt ihr einen digital-only-Manga eingekauft, den ihr als erstes Land weltweit drucken werdet. Bringt dies besondere Herausforderungen mit sich und strebt ihr an, mehr digital-only-Werke auch gedruckt anzubieten?

Jonas: Run Away With me, Girl haben wir aufgrund der außergewöhnlich schönen und dramatischen Liebesgeschichte ausgewählt. Dass der Manga in Japan gar nicht gedruckt wurde, haben wir zuerst gar nicht richtig gemerkt. Wir mussten dann natürlich klären, ob die Originaldaten überhaupt unsere Druckanforderungen erfüllen, da sie ja für den Bildschirm gemacht waren, aber das war kein Problem.

Wir werden nicht gezielt nach digital-only-Projekten suchen, aber wenn wir von einer Story überzeugt sind, ist das kein Hindernis. Und „Weltpremiere in gedruckter Form“ hört sich in jedem Fall immer gut an.

 KAKEOCHI GIRL © 2020 by Battan / Kodansha Ltd.

MP: Welche Inhalte hält das geplante Magazin Fujoshi Files für die Fans bereit? Warum hat man sich außerdem dafür entschieden, nur Damen im Titel anzusprechen? Schließlich ist auch der Fudanshi-Begriff durchaus etabliert.

Jonas: Fujoshi Files ist in erster Linie ein Leseproben-Heft, nur halt ausschließlich für Boys-Love-Manga. Weil diese oft aus One-Shots oder Kurzserien bestehen, ist die Titelmenge pro Programmzeitraum sehr hoch. Wir wollten diesen Titeln dennoch ausreichend Leseprobe-Stoff ermöglichen. Und ja, „Fudanshi“ gibt es natürlich auch, also männliche Boys-Love-Leser. Diese wollen wir auf keinen Fall ausschließen, im Gegenteil, jeder ist willkommen. Aber die Fujoshi sind nun mal in der absoluten Überzahl, deshalb haben wir diesen Namen gewählt. Außerdem, in fast allen textlichen Ansprachen werden männliche Adressaten jetzt schon weit über 2.000 Jahre bevorzugt, da ist es doch nicht wild, wenn es hier mal die weiblichen sind.

MP: Ihr sprecht von „besonderen Liebesgeschichten“ und zeigt mit Titeln wie Peter Grill und einigen der Boys-Love-Titeln eure Bereitschaft, anzügliche Werke nach Deutschland zu holen. Sind auch Hentai-Werke in Zukunft denkbar?

Jonas: Liebe und Sex gehören ja meist zusammen, deshalb sehen wir hier keinen Widerspruch. Wir können uns auch Hentai vorstellen, solange das zu unserem Profil passt und wir darin etwas Besonderes sehen. Vor expliziter Erotik oder auch anderen, härteren Inhalten schrecken wir nicht zurück. Unsere Grenzen sind dann erreicht, wenn z. B. Erniedrigung und Gewalt verherrlicht werden oder Minderjährige in sexuellen Darstellungen auftauchen. Leider werden in vielen Hentai-Manga besonders Frauen als pure Objekte dargestellt, aber es gibt natürlich auch Ausnahmen.

MP: Welche Titel aus dem Programm sind dir besonders wichtig und warum?

Jonas: Zuerst My Genderless Boyfriend: Das ist ein Manga, bei dem man sich einfach nur wohlfühlt. Besonders gefällt mir dabei der unaufgeregte Umgang mit Gender-Klischees. Und die Charaktere muss man einfach mögen.

GENDERLESS DANSHI NI AI SARETE IMASU. © 2018 by Tamekou / SHODENSHA

Als ich neulich das Korrektur-PDF von Peter Grill and the Philosopher’s Time Band 1 gelesen habe, kam ich aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. Dieser Manga ist das witzigste was mir seit Jahren untergekommen ist. Hier haben sich der Übersetzer und unser Redakteur selbst übertroffen. Ich würde wetten, die deutsche Übersetzung ist die beste weltweit, auch wenn ich natürlich nicht alle kenne und verstehe.

Außerdem haben mich persönlich There is no Future in This Love und Run Away With me, Girl besonders berührt. Das sind einfach dramatische Geschichten, die einen emotional echt krass mitnehmen.

MP: Vielen Dank für das Interview!

Jonas: Wiederum keine Ursache und sehr gerne.

TagsInterviewsHayabusa
Maximilian

Maximilian | Autor

Redakteur mit einem Herz für Shojo, actionreichen Shonen und einer Vorliebe für niedliche Zeichnungen. Interessiert an japanischer Kultur und der Mangaindustrie. Gründer von Dokico. #supportindustry

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