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Review zu „Himmelblaue Zeiten“


Freitag, 21. Juni 2024, 19:25 Uhr
Review zu „Himmelblaue Zeiten“
SORAIRO FLUTTER vol. 2 ©2018 Okura, Coma Hashii/SQUARE ENIX CO., LTD.

Nachdem wir zuletzt einen Ersteindruck zu Himmelblaue Zeiten präsentiert haben, rücken wir nun den gesamten Dreiteiler in den Mittelpunkt einer Besprechung. Die Original-Geschichte stammt von I Think Our Son Is Gay-Mangaka Okura.

Der Hamburger Verlag TOKYOPOP hat die Kurzreihe zwischen September 2023 und März 2024 auf den deutschsprachigen Markt gebracht. Für den Umfang von jeweils rund 240 Seiten sind 8,00 € (Print) beziehungsweise 5,99 € (E-Book) zu bezahlen. Band 01 wartet mit sechs matten Farbseiten auf, darüber hinaus werden keine Extras geboten.

Inhaltsbeschreibung

Noshiro wechselt neu in die Klasse 2–5. Bedingt durch seine häufigen Umzüge ist der 17-Jährige sehr kontaktfreudig, ihm liegt viel daran, sich schnell in die bestehende Gemeinschaft einzufügen. Ebenso wichtig ist ihm, dass niemand ausgegrenzt wird. Genau deswegen wird er auf Sanada aufmerksam, der sich vom Rest der Klasse deutlich distanziert.

Es dauert nicht lange, bis Noshiro den Grund dafür erfährt: In der Schule geht das Gerücht um, dass Sanada homosexuell ist. Allerdings trifft sich jeden Tag ein Mädchen namens Yamamoto mit dem hellhaarigen Jungen zum Essen. Vielleicht nur ein Fall von Tratsch? Als Noshiro seinen Mitschüler schließlich direkt mit seinen Fragen konfrontiert, reagiert der resigniert – und bestätigt kurzerhand die Annahmen der anderen.

SORAIRO FLUTTER vol. 1 ©2017 Okura, Coma Hashii/SQUARE ENIX CO., LTD.

Für Noshiro ist das ein Schlag ins Kontor. Durch diese für ihn überraschende Wendung ist der Oberschüler gezwungen, sein ganzes Auftreten noch einmal zu überdenken. Auch Sanada macht ihm klar: Sein selbstsicheres Reden und Handeln können verletzend wirken, insbesondere wenn es um etwas so Sensibles wie Sexualität geht … 

Zeichenstil

Autor Okura hat die Geschichte ursprünglich zwischen 2009 und 2012 als Selfpublishing-Projekt auf seiner Webseite publiziert. Die hier vorliegende Fassung ist ein Remake, das für die Veröffentlichung im Gangan Joker-Magazin von Coma Hashii neu gezeichnet wurde. Dabei hat sich die Mangaka sichtlich am Originalstil orientiert. Nur vereinzelt wurden Charakterdesigns abgeändert.

Obwohl die Darstellung recht simpel wirkt, passt das im Gesamtbild. Durch stetig wechselnde Gesichtsausdrücke, die zumeist prominent in einzelnen Panels fokussiert werden, entsteht ein Gefühl von Lebendigkeit. In Verbindung mit der großflächigen Seitenaufteilung und der überschaubaren Menge an Text wird ein dynamischer Lesefluss geschaffen.

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TOKYOPOP stellt allen Interessierten eine Online-Leseprobe bereit. Auf etwa 40 Seiten ist das komplette erste Kapitel kostenlos zu lesen, außerdem sind die einleitenden Farbseiten enthalten. Da der Manga nicht eingeschweißt ist, kann alternativ auch im Handel vor Ort behutsam reingeblättert werden.

Fazit

Eine Wucht! Nach dem etwas holprigen Start ist es gelungen, die Geschichte in ihre Bahnen zu lenken. Durch einen weiteren homosexuellen Mitschüler gewinnt die Erzählung an Fahrt, auch Yamamoto wird stärker in das Geschehen eingebunden. Obwohl, oder vielleicht gerade weil, der Abschluss offen gestaltet ist, fällt unser Gesamtfazit positiv aus.

Im Verlauf der drei Bände wurde ein stimmiges Gefüge geschaffen, das sich durch zweierlei auszeichnet: seine Authentizität und seinen aufklärerischen Charakter. Wer mit der beschriebenen Lebensrealität vertraut ist, wird die dargestellten Perspektiven – zumindest in Ansätzen – nachfühlen. Wem dieser Bezug fehlt, kann durch Himmelblaue Zeiten immerhin einen entsprechenden Einblick gewinnen.


SORAIRO FLUTTER vol. 2, 3 ©2018 Okura, Coma Hashii/SQUARE ENIX CO., LTD.

Lediglich ein Aspekt hinterlässt für das westliche Verständnis einen bitteren Nachgeschmack: Sanadas Beziehung zu dem rund zehn Jahre älteren Hide, die an keiner Stelle als problematisch eingeordnet wird – weder Übernachtungen noch gemeinsames Baden erscheinen tabubehaftet. Gewissermaßen erinnert das an She likes gay boys but not me, in dem Protagonist Jun ebenfalls Kontakt zu einem (viel) älteren Mann pflegt. Auch Ryosuke Nanasaki hat in Bis wir uns fanden: Japans erstes schwules Ehepaar von einer intimen Begegnung dieser Art berichtet. In Asien beziehungsweise Japan scheint der moralische Kompass dahingehend anders ausgerichtet.

Nichtsdestotrotz möchten wir den Manga allen, die an einer guten Coming-of-Age-Story in Verbindung mit Fragen zur Selbstfindung, zur Ausforschung der eigenen Sexualität, sowie an queeren Themen interessiert sind, herzlich empfehlen. Vergleichbare Titel sind aus unserer Sicht Wer bist du zur blauen Stunde?, She likes gay boys but not me und Koimonogatari – Love Stories.

TOKYOPOP Deutschland hat diesen Artikel freundlicherweise mit Belegexemplaren unterstützt.

TagsTOKYOPOPReview
Lucas Sebastian

Lucas Sebastian | Autor

Seit 2020 im Manga-Passion-Team. Auf X/Twitter unter @LucasISebastian privat zu finden. Zur Amazon-Wishlist des Redakteurs: https://www.amazon.de/hz/wishlist/ls/1JLXMONWSXYWK?ref_=wl_share

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