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Interview mit Munaita – Mangaka von „Flight Sign – Startfreigabe für die Liebe“


Dienstag, 04. November 2025, 12:25 Uhr
Interview mit Munaita – Mangaka von „Flight Sign – Startfreigabe für die Liebe“
Soutai Flight Sign Vol. 1 by Munaita © 2018 Munaita/JPUBLISHING Co.,Ltd.

Passend zum Start der deutschsprachigen Ausgabe von Flight Sign – Startfreigabe für die Liebe durften wir ein Interview mit Mangaka Munaita führen. Thema waren unter anderem die Inspirationen für die Geschichte, das Setting und die Figuren sowie die Recherche der Künstlerin.

Wir möchten uns sowohl bei Herausgeber B-Love Manga für die Gelegenheit als auch bei dem japanischen Verlag J Publishing, der das Interview genehmigt hat, herzlich bedanken. Unser großer Dank für die Beantwortung der Fragen und die damit verbundene Zeit gilt zudem Mangaka Munaita selbst. Nachfolgend werden wir uns mit MP abkürzen.


MP: Hallo Munaita-sensei und vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für das Interview mit uns nehmen.

Munaita-sensei: Es ist mir eine große Ehre, vielen Dank.

MP: Können Sie kurz erzählen, wie Sie angefangen haben zu zeichnen und zum Boys-Love-Genre gekommen sind?

Munaita-sensei: Ich habe schon als Kind ständig ins Notizbuch gekritzelt und versucht, Manga nachzuzeichnen. Aber wann genau ich damit angefangen habe, weiß ich wirklich nicht mehr … Dass das einmal mein Beruf werden würde, hätte ich mir damals nie vorstellen können. Umso dankbarer bin ich dem Redaktionsteam, das mich damals angesprochen hat.

Ich habe schon früh Fanwerke und Doujinshi gelesen. Dadurch war mir das Genre sehr vertraut. In gleichgeschlechtlichen Beziehungen faszinieren mich besonders die menschlichen Dramen mit ihren ganz eigenen inneren Konflikten und leidenschaftlichen Dynamiken, die sich von heterosexuellen Liebesgeschichten unterscheiden.

MP: Wie sieht Ihr Alltag als Mangaka aus? Gibt es bestimmte Routinen oder Rituale, die Ihnen beim Arbeiten helfen?

Munaita-sensei: Früher war ich ein absoluter Nachtmensch, aber inzwischen versuche ich, möglichst bis etwa acht Uhr morgens aufzustehen und dann durchgehend zu arbeiten.

Ich bin eher ein Stimmungsmensch, deshalb gibt es bei mir keine festen Routinen. Aber eine große Flasche Tee oder Kaffee steht bei mir immer griffbereit am Schreibtisch.

Soutai Flight Sign Vol. 1 by Munaita © 2018 Munaita/JPUBLISHING Co.,Ltd.

MP: Lassen Sie uns über Ihr Werk Flight Sign – Startfreigabe für die Liebe sprechen. Das Setting an einem Flughafen ist für einen Boys-Love-Manga eher ungewöhnlich. Was hat Sie dazu inspiriert, diese besondere Kulisse zu wählen?

Munaita-sensei: Piloten, die durch den Himmel fliegen, haben einfach Glamour und sind wahnsinnig cool, oder? (lacht) Ich liebe japanische Luftfahrt-Dramen wie Good Luck!!* oder den Film Happy Flight, die haben mich stark geprägt. Mich interessieren besonders Geschichten, die zwar auch Liebesbeziehungen und persönliche Dramen zeigen, aber vor allem den Arbeitsalltag in den Mittelpunkt stellen – mit Menschen aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen wie Pilot:innen, Mechaniker:innen, Flugbegleiter:innen und dem Bodenpersonal, die gemeinsam und mit Stolz ihren Job machen. Natürlich ist die Darstellung von Liebesbeziehungen ein zentraler Reiz von Boys-Love-Geschichten, aber ich finde, es darf ruhig auch Werke geben, die den Arbeitsalltag in den Vordergrund stellen. Das war für mich der Ausgangspunkt.

*Anm. d. Red.: In Deutschland aktuell bei Netflix auf Abruf verfügbar.

MP: Die Darstellung des Flughafenalltags wirkt sehr authentisch und detailreich. Können Sie uns ein wenig darüber berichten, wie Sie recherchiert haben? Was hat Sie bei Ihrer Recherche vielleicht überrascht?

Munaita-sensei: Meine Eltern haben beide in der Luftfahrtbranche gearbeitet. Mein Vater war Flugdienstberater mit Fluglizenz, meine Mutter Flugbegleiterin. Ein Verwandter arbeitet zudem als Mechaniker … Deshalb war mir das Thema von klein auf sehr vertraut. Ich habe oft Geschichten aus dem Arbeitsalltag gehört, auch über Flugtechnik, aber natürlich konnte ich nicht alles bis ins Detail erfragen. Also habe ich selbst recherchiert, mit Luftfahrtmagazinen, Besuchen am Flughafen und einer Führung durch die Flugzeugwartungshallen in Haneda.

MP: Die beiden Hauptfiguren, Iwatobi und Takagami, könnten in ihrer Persönlichkeit kaum unterschiedlicher sein. Wie haben Sie die Charaktere aus der Welt von Flight Sign – Startfreigabe für die Liebe entwickelt? Gab es dabei Herausforderungen für Sie?

Munaita-sensei: Da beide unterschiedliche Wertevorstellungen haben, geraten sie immer wieder aneinander. Aber weil sie beide aus derselben Leidenschaft für Flugzeuge heraus in die Branche gekommen sind, können sie, sobald das Eis gebrochen ist, in dieselbe Richtung blicken und gemeinsam voranschreiten. Ich habe bewusst darauf geachtet, dass zwischen ihnen eine stabile Beziehung entsteht, die von gegenseitigem Respekt getragen wird. Trotzdem gab es Momente, in denen ich unsicher war, wie ich die Figuren weiterentwickeln sollte. In solchen Situationen hat mir meine Redakteurin mit gutem Rat weitergeholfen, und plötzlich war wieder ein bisschen Licht am Ende des Tunnels.

Soutai Flight Sign Vol. 1 by Munaita © 2018 Munaita/JPUBLISHING Co.,Ltd.

MP: Zu Beginn der Geschichte scheint Iwatobi ein richtiger Frauenheld, aber später wendet er sich Takagami, einem Mann, zu. Wir fragen uns in diesem Zusammenhang, wie wohl seine Vergangenheit ausgesehen hat. Ob Iwatobi schon vor seiner Begegnung mit dem attraktiven Piloten wusste, dass er dem eigenen Geschlecht nicht abgeneigt ist? Welche Überlegungen hatten Sie allgemein zur Vergangenheit der beiden Protagonisten?

Munaita-sensei: Iwatobi hatte sich vor seiner Begegnung mit Takagami nie bewusst mit dem Thema auseinandergesetzt. Seine bisherigen Beziehungserfahrungen hatte er ausschließlich mit Frauen. Trotzdem wollte ich ihn nicht als jemanden zeichnen, der sich fest am anderen Geschlecht orientiert. Denn was ihn an Takagami fasziniert, ist nicht das Geschlecht, sondern dessen kompromisslose Haltung gegenüber dem Fliegen und seine menschliche Ausstrahlung. Ich wollte zeigen, dass Iwatobi zwar irritiert ist, sich aber aufrichtig bemüht, Takagamis Gefühle nicht einfach abzutun, sondern sich ihnen ehrlich zu stellen.

Auch Takagami hatte ursprünglich keine romantische Vorliebe für Männer. In seiner Hintergrundgeschichte hat er eine ältere Schwester und ist in einem Frauenhaushalt aufgewachsen. Da er in der Vergangenheit häufig von Frauen auf sein Äußeres reduziert wurde, hat er schlechte Erfahrungen gemacht und eine gewisse Scheu vor dem anderen Geschlecht entwickelt. Er tut sich einfach schwer mit Menschen, die ihm bei seiner großen Leidenschaft, dem Fliegen, im Weg stehen. Deshalb wächst in ihm nach und nach der Wunsch, Iwatobi an seiner Seite zu haben, der seine Gefühle ernst nimmt und mit ihm auf Augenhöhe durchs Leben geht.

MP: Welche Rolle spielt der Kontrast zwischen Himmel (Pilot) und Boden (Mechaniker) symbolisch in der Geschichte?

Munaita-sensei: Ich wollte zeigen, wie kostbar eine Beziehung ist, in der man sich „Willkommen zurück!“ und „Ich bin wieder da!“ sagen kann. Deshalb war mir die physische Distanz zwischen Himmel und Erde wichtig. Beide bewegen sich in Welten, die für den anderen unerreichbar sind, kämpfen dort ihren eigenen Kampf, aber denken dabei immer aneinander und geben alles. Gerade weil sie voneinander getrennt sind, wünschen sie sich, dass der andere heil zurückkommt. Das hat für mich etwas sehr Romantisches.

Ich konnte mit romantischen Themen arbeiten, ohne dass es gleich zu unrealistisch oder kitschig wurde. (Im Gegenteil: Meine Redakteurin hat mich sogar ermutigt, noch dramatischer zu werden.) Das macht diese Welt so besonders, und es hat mir richtig Freude bereitet.

Soutai Flight Sign Vol. 2 by Munaita © 2023 Munaita/JPUBLISHING Co.,Ltd.

MP: Takagami fliegt im Manga häufig auf europäischen Strecken, unter anderem nach Frankfurt und Düsseldorf. Was hat Sie dazu bewogen, gerade diese Destinationen in die Handlung einzubinden?

Munaita-sensei: Frankfurt ist ein bedeutender Flughafen, der Europa verbindet. Da Takagami ein erfahrener Pilot ist, der weltweit unterwegs ist, wollte ich ihn unbedingt dorthin fliegen lassen. Während der Veröffentlichung hatte ich zufällig die Gelegenheit, nach Deutschland zu reisen. Die Atmosphäre in Frankfurt hat mich tief beeindruckt, besonders die Koexistenz von moderner Skyline und traditionsreicher Altstadt hat mich stark berührt. Ich war auch im Deutschen Museum in München und habe mir die Flugzeuge angesehen. Dabei habe ich mir vorgestellt, wie Takagami dort während seiner Standby-Zeiten vorbeischaut. So hat sich der Schauplatz ganz natürlich ergeben. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass Takagamis Ausstrahlung besser zum europäischen Stil passt als zum amerikanischen – vielleicht auch, weil er so gewissenhaft ist. Irgendwie dachte ich: Er hat was Deutsches an sich (lacht).

MP: Der erste Band erscheint bald in Deutschland. Gibt es eine bestimmte Szene oder ein Kapitel, das Ihnen besonders am Herzen liegt?

Munaita-sensei: Ich hänge an vielen Szenen, aber ganz besonders am Herzen liegt mir die, in der Iwatobi nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus den verschwundenen Takagami aufspürt und ihn wütend anschreit: „Ernsthaft?! Ein Pilot, der die Nachrichten eines Mechanikers ignoriert? Geht’s noch?“ Ich habe gehört, dass sich manche Mechaniker gegenüber gefeierten Piloten minderwertig fühlen. Aber ein Flugzeug kann nicht starten, wenn der Mechaniker keine Freigabe erteilt. Sie tragen die Verantwortung für die Sicherheit und sind gleichwertige Partner. Iwatobis Direktheit, mit der er Takagami dazu bringt, sich ihm wirklich zu stellen, macht diese Szene für mich besonders.

Soutai Flight Sign Vol. 1 by Munaita © 2018 Munaita/JPUBLISHING Co.,Ltd.

MP: Haben Sie zum Abschluss noch ein paar Worte für Ihre deutschsprachigen Fans?

Munaita-sensei: Es berührt mich sehr, dass meine Geschichte Leserinnen und Leser im fernen deutschsprachigen Raum erreicht. Ich habe das Gefühl, dass diese Verbindung durch die Flügel der Japan-Airways-Crew getragen wurde, und wenn ich daran denke, bin ich wirklich froh, dass ich diese Geschichte gezeichnet habe. Ich würde mich sehr freuen, wenn sie Euch ein wenig Freude bereitet!

MP: Vielen Dank für das Interview, Munaita-sensei!

Munaita-sensei: Auch von mir herzlichen Dank für diese wunderbare Gelegenheit!

TagsInterviewsArtikelB-Love Manga
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