Ersteindruck zu Fuyu Amakuras „Highschool Heldin“
Egmont Manga veröffentlicht neben längeren Romance-Reihen wie Namaiki Zakari – Frech verliebt und Horimiya auch immer wieder kürzere Titel. Ein solcher ist mit Highschool Heldin vor Kurzem gestartet. Dabei handelt es sich zugleich um das Deutschland-Debüt von Mangaka Fuyu Amakura. Wir waren neugierig, was das Werk der hierzulande neuen Autorin zu bieten hat und haben reingelesen. Im folgenden Artikel berichten wir von unseren Eindrücken.
Als Teil der Mai-Novitäten ist der Auftakt von Highschool Heldin Anfang des Monats erschienen. Der fast 180 Seiten umfassende Band wird für 7,00 Euro angeboten, die Aufmachung entspricht dem bekannten Standard. Für 5,99 Euro wird der Manga zudem digital angeboten. Da diesem keine Extras beiliegen, ist das E-Book für Interessierte womöglich eine überdenkenswerte Alternative.
Inhaltsbeschreibung
Protagonistin Shuko ist stark, sie hat in einem städtischen Dojo trainiert, besuchte bis zur achten Klasse den Judo-Club ihrer Mittelschule und ist gemeinsam mit ihrem Vater Mitglied im Profi-Wrestling-Freizeitclub. Mit dem Wechsel in die Oberstufe wollte sie dieses Leben hinter sich lassen und einem normalen Schulalltag nachgehen, Freunde finden und sich verlieben.
Aber Pustekuchen: Alle Clubs ihrer neuen Schule versuchen, sie aufgrund ihrer vielseitigen Fähigkeiten anzuwerben. Pflichtbewusst ist sie dabei, jedes Angebot zu überdenken – obwohl sie dafür eigentlich keine Zeit hat. Denn eigentlich möchte sie ja nur das Bilderbuchleben einer Oberschülerin zu führen. Ihre Körperkraft scheint sie bei der Erfüllung ihrer Träume zu behindern.
Mit Serizawa lernt Shuko allerdings schon bald einen Jungen kennen, der ihre physische Stärke so sehr schätzt, dass er sie bittet, sein Bodyguard zu werden. Ihre Hauptaufgabe bestehe in der Verteidigung gegen eifersüchtige Freunde anderer Schülerinnen, von denen er oft grundlos attackiert werde. Außerdem soll sie ihn zurückhalten, wenn er aus Nettigkeit mal wieder eine Einladung nicht ausschlagen könne.
Im Gegenzug verspricht Serizawa, Shuko „zum Mädchen Nummer eins der ganzen Welt“ zu machen. Auch bei dem Aufbau des ersehnten Teenager-Lebens möchte er sie in Zukunft tatkräftig unterstützen. Obwohl sie diesem ungewöhnlichen Angebot zunächst nicht zustimmt, trennen sich die Wege der beiden nicht. Dadurch lernt sie ihren attraktiven Mitschüler schließlich immer besser kennen …
Die erste Hälfte des Auftakts gibt das erklärte Setting wieder und stellt die beiden Hauptfiguren vor. Daran anschließend entwickelt sich die auf vier Bände ausgelegte Handlung rasch weiter. Als Shuko gegenüber Serizawa beginnt, ihre bescheidenen Träume für die Oberschulzeit aufzulisten, fackelt dieser nicht lange und macht sich direkt ans Werk.
Obwohl die Sprache noch nicht auf die Gefühle der beiden kommt, sind schon ab dem dritten Kapitel erste Herzklopf-Momente geboten, die langsam die Beziehung der zwei Jugendlichen zu vertiefen scheinen. Aus der Sichtweise von Protagonistin Shuko werden die verschiedenen Geschehnisse wiedergegeben. Am Ende sind zwei einseitige Comedy-Bonusmanga abgedruckt.
Visualisierung
Die Bebilderung ist der Erzählweise angepasst – ungekünstelt in der Darstellung, aber sichtlich mit Herz zu Papier gebracht. Mit einer feinen Linienführung sind die Figuren in Szene gesetzt, verschiedene Kontrastabstufungen verleihen den Zeichnungen einen entsprechenden Tiefeneffekt. Stellenweise findet Rasterfolie sparsame Verwendung.
Ein nennenswertes Highlight sind die etwas größeren Illustrationen, welche Details betonend hervorheben. Es fällt auf, dass der Mimik wie Gestik besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Des Weiteren zeigt Mangaka Fuyu Amakura, dass sie verschiedene Tiere abzubilden weiß. Die jeweiligen Panel-Hintergründe sind dagegen nur minimalistisch befüllt – dies tut dem Gesamtbild aber kein Abbruch.
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Egmont Manga stellt hier eine kostenlose Leseprobe bereit, die sowohl in die Handlung als auch den beschriebenen Zeichenstil Einblick bietet. Da der Manga nicht eingeschweißt ist, kann natürlich auch im Handel vor Ort ein vorsichtiger Blick ins Buchinnere geworfen werden.
Fazit
Bereits der erste Band von Highschool Heldin verspricht eine unterhaltsame Entwicklung, die in ihrem Umfang angenehm überschaubar ist. Folglich entwickeln sich die Geschehnisse zwar rasch, jedoch ohne die Erzählung zu übereilen. Mangaka Fuyu Amakura präsentiert im Auftakt eine glaubhafte Liebesgeschichte im Schul-Setting, die durch die kräftigte Protagonistin Shuko aus dem Pool an anderen Romance-Reihen positiv hervorsticht. Mit Serizawa ist ein sympathischer Junge an ihrer Seite, den die interessierte Leserschaft sicherlich mögen wird.
Neben ersten romantischen Elementen ist die Handlung mit zahlreichen Comedy-Einlagen gespickt. Insgesamt stellt sich dadurch eine gemütliche Wohlfühl-Atmosphäre beim Lesen ein, die dazu verleitet, den gesamten Band in einem Rutsch zu verschlingen. Auch hinsichtlich der Zeichnungen gefällt uns der Manga sehr gut.
Im Original wurde die Geschichte zwischen November 2018 und Mai 2020 im Dessert-Magazin von Kodansha abgedruckt. Wie eingangs erwähnt, zählt das bereits abgeschlossene Werk insgesamt vier Bände. Diese erscheinen hierzulande im zweimonatigen Veröffentlichungsrhythmus, mit dem zweiten Band geht es also im Juli weiter.
Abschließend bedanken wir uns bei der Redaktion von Egmont Manga für das unverbindliche Zuschicken eines Belegexemplars.