Boys-Love-Empfehlung: Laika Mikis „Love All Apartment“
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Hierzulande feiert Mangaka Laika Miki diesen Monat mit dem Boys-Love-Einzelband Love All Apartment ihr Deutschland-Debüt. Was sich hinter dem attraktiven Coverdesign verbirgt und inwiefern wir den Manga empfehlen, erklären wir im Nachfolgenden.
Egmont Manga hat das Werk offiziell heute, am 04. August, auf Deutsch veröffentlicht. In dem Gesamtumgang von etwas mehr als 170 Seiten ist zudem eine Farbseite enthalten, die das Original-Coverdesign das Bandes zeigt. Die Buchaußenseite ist matt gehalten. Preislich liegt der Einzelband bei 7,50 € für eine gedruckte beziehungsweise 6,49 € für eine digitale Ausgabe.
Inhaltsbeschreibung
Isumi ist in seinen Dreißigern, ein gewöhnlicher Büroangestellter und homosexuell. In den letzten sieben Jahren hat er mit einem anderen Mann zusammengelebt, der es mit der Liebe nicht so ernst nahm. Ihm ging es nur um den Fun, um die körperliche Lust und guten Sex. Aus dieser ungesunden Beziehung rettete sich Isumi schließlich mit dem Umzug in ein kleinen Apartment.
In einer etwa elf Quadratmeter großen Wohnung möchte er fortan allein leben, doch wird ihm dieser Plan von den dünnen Wänden des Gebäudekomplexes zunichtegemacht. Jedes noch so kleine Geräusch können alle Nachbarn mithören. Umso schlimmer, wenn es der direkte Nachbar „wie die Karnickel“ treibt.
Auch nach einer Beschwerde bei der Verwaltung nimmt die Lärmbelästigung nicht ab, aber immerhin ergibt sich durch das zufällige Aufeinandertreffen der beiden eine Möglichkeit, persönlich miteinander zu sprechen. Dabei stellt sich jener Nachbar als Koki Enza vor, er ist Architekturstudent und sieht wie ein absoluter Frauenheld aus.
Gemeinsam gehen die zwei Mieter schließlich einen trinken, um die Differenzen aus der Welt zu schaffen. Am nächsten Morgen wacht Isumi neben dem attraktiven Enza auf – ohne Erinnerungen, denn der viele Alkohol der vergangenen Nacht hat in seinem Gedächtnis einen Filmriss verursacht. Er weiß nicht, was passiert ist, geht aber zunächst vom „Schlimmsten“ aus.
Schrittweise nähern sich die beiden Männer einander an, essen gemeinsam zu Abend und verbringen auch sonst Zeit miteinander. Schon bald darauf macht Enza den Vorschlag, zusammenzuziehen – schließlich trennt sie ohnehin nur eine dünne Wand. Obwohl ihm der Student immer wieder versichert, kein Player zu sein, kann ihm Isumi das nicht so recht glauben. Er hat Angst, dass er wieder auf einen „Fuckboy“ reinfällt und sein gerade erst neu gestartetes Leben in alte Gewohnheiten zurückfällt …
Der Einzelband thematisiert verschiedene Aspekte einer Beziehung, Liebe und Vertrauen sind dabei die zwei Kernthemen. Auch das Verhältnis von Liebe und Sex wird im Laufe der Handlung wiederholt angesprochen. Für sechs Kapitel ist das relativ viel unterzubringender Stoff – das macht sich auch in der Erzählweise gegen Ende klar bemerkbar.
Insbesondere das fünfte Kapitel wirkt übereilt, teilweise auch nicht konkret nachvollziehbar. Mit dem abschließenden Kapitel kriegt Laika Miki allerdings dann nochmal die sprichwörtliche Kurve und rundet den Manga mehr als zufriedenstellend ab. Nach dem Lesen verbleibt im Gedächtnis ein überwiegend positives Gefühl sowie die Erinnerung an die gelungen Humoreinlagen.
Visualisierung
Auch die Optik des Einzelbands überzeugt. Mit dünnen, aber bestimmten, Linien formt Mangaka Laika Miki die einzelnen Bilder. Dabei setzt sie beim Illustrieren auf einen sichtbar modernen Stil, der sich beispielsweise in den beiden Charakterdesigns widerspiegelt. Bei diesen liegt zudem ein besonderer Fokus auf den Augen – nicht das diese besonders rund oder Ähnliches wären, aber sie drücken deutlich die Emotionen der beiden Figuren aus.
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Insbesondere bei Enza fällt auf, dass seine Gefühle nicht nur durch die Dialoge, sondern auch die Augen vermittelt werden – es ist beinahe ein Hundeblick, der seine Verzweiflung, seinen Wunsch nach einer aufrichtigen Beziehung mit echter und wechselseitig erwiderter Liebe, betont. Diese Fenster zur Seele wurden von Miki hervorragend ausgearbeitet.
Aufgrund einiger erotischer Szenen, die im Übrigen komplett unzensiert dargestellt sind, wird der Titel seitens der Redaktion von Egmont Manga ab 18 Jahren empfohlen und ist daher eingeschweißt. Um sich vor dem Kauf einen eigenen Eindruck von dem Zeichenstil zu verschaffen, bleibt daher nur die hier verlinkte Leseprobe.
Fazit
Obwohl Love All Apartment sicherlich kleinere Schwächen im Gesamtverlauf hat, hat uns das Lesen unglaublichen Spaß gemacht. Dies führen wir auf eine Kombination der beiden sympathischen Protagonisten, dem der Handlung inneliegenden Humor und den ernsthaften Umgang mit den zuvor erklärten Thematiken zurück. Außerdem bestechen die Zeichnungen von Mangaka Laika Miki.
Der Klappentext der deutschsprachigen Ausgabe stellt die Geschichte oberflächlicher dar, als sie eigentlich ist – wir empfehlen eigentlich allen Genre-Fans das Werk. Sex ist ein zentraler Aspekt innerhalb der Story, aber er wird, mit Ausnahme der beiden kurzen Bonus-Kapitel am Ende, nicht als Fanservice genutzt.
Es ist geradezu schade, dass der Manga (bislang) nicht weiter fortgesetzt wurde, Anknüpfungspunkte wären auf jeden Fall vorhanden. In Japan hat Miki mit Kyouken Hachiko zwischen August 2017 und November 2018 noch eine drei Bände umfassende Reihe veröffentlicht. Ob diese ebenfalls ihren Weg zu uns findet, verbleibt allerdings abzuwarten.
Abschließend bedanken wir uns bei Egmont Manga *WERBUNG für das unverbindliche Zusenden eines Belegexemplars.