Vorstellung zu „Toxic Love Affair“ – Band 01
In Japan ist die Veröffentlichung von Toxic Love Affair seit Kurzem abgeschlossen. Hierzulande ist die Girls-Love-Reihe von Mangaka FLOWERCHILD unterdessen erst diesen Monat gestartet. Wir haben uns den ersten Band etwas genauer angeschaut und berichten euch im Folgenden von unseren Eindrücken zu dem Werk.
TOKYOPOP gibt die Reihe im Standard-Format für aktuell 7,99 € pro Band heraus. Der erste Band hat insgesamt rund 170 Seiten, davon sind einige in rot-weiß und andere komplett in Farbe gedruckt. Diese Spezial-Seiten teilen sich auf den Anfang und das Ende des Mangas auf. Überwiegend ist der Manga aber natürlich in schwarz-weiß gehalten. Im Handel ist der Titel aufgrund seiner expliziten Inhalte und der Altersempfehlung von ab 18 Jahren eingeschweißt.
Inhaltsbeschreibung
Oberschülerin Aya hat selbst nach einem halben Jahr noch keine richtigen Freunde in ihrer Klasse gefunden. Sie fühlt sich ein wenig einsam und installiert daher eine App, die beim Knüpfen von Kontakten helfen soll. Schnell hat sie sich angemeldet, in ihrem dortigen Profil gibt sie sich als Studentin aus. Bei der App handelt es sich um eine Tinder-ähnliche Plattform, die auch Matches mit dem eigenen Geschlecht zulässt.
Das bemerkt sie allerdings erst, als sie überraschend von einer jungen Frau angeschrieben wird. Zunächst denkt sich Aya nichts dabei und hat daher auch nichts dagegen, weiter mit ihrer neuen Chatpartnerin namens Kuro zu schreiben. Diese zeigt ihr im weiteren Verlauf aber immer deutlicher, dass sie auf mehr als Freundschaft aus ist – das bessert sich erst recht nicht, als Aya nach Aufforderung ein Bild von ihrem prächtig entwickelten Oberkörper schickt. Kuro ist begeistert und möchte sie kennenlernen.
Von der mysteriösen Bekanntschaft wird sie schließlich zu einem Treffen im Real Life überredet. Dabei müssen beide Frauen aber ihre jeweilige Schwindelei bei den Angaben in der Dating-App gestehen. Während Aya eingestehen muss, dass sie eigentlich noch Schülerin ist, erklärt Kuro, dass sie keine gewöhnliche Angestellte, sondern Lehrerin ist.
Trotz des Altersunterschieds kommen sich die zwei immer näher, wobei Sei, so der echte Name von Ayas Bekanntschaft, klar die Führung übernimmt und unbedingt ihre nicht ganz jugendfreien Wünsche durchsetzen möchte. Nachdem das für die Schülerin alles sehr plötzlich ist, blockt sie zunächst ab. Gleichzeitig fühlt sie sich aber auch auf magische Weise von der anderen Frau angezogen und kann den Kontakt einfach nicht abbrechen …
Zeichenstil
Sowohl in schwarz-weiß als auch auch in Farbe hat der Zeichenstil von Mangaka FLOWERCHILD einen gewissen Wiedererkennungswert – insbesondere die etwas rundliche Gesichtsform der verschiedenen Figuren scheint sehr typisch. Die Linienführung ist dabei sehr bestimmt, also nicht etwa skizzenhaft. Das Highlight sind klar die großformatigen Zeichnungen, die es im Verlauf der Geschichte immer mal wieder gibt.
Mit verschiedenen Dunkelgrautönen und schwarzen Flächen sind zudem stetig starke Kontraste geboten, die die Optik entschieden aufwerten. Für die weitere Gestaltung wurde sowohl auf Speedlines als auch Rasterfolie zurückgegriffen. Dass die Hintergründe im Prinzip nur sehr minimalistisch befüllt sind, fällt beim Lesen nicht auf.
TOKYOPOP stellt hier eine kostenlose Leseprobe zu dem Manga bereit. Neben einem Teil der enthaltenen Farbseiten enthält diese Preview fast das gesamte erste Kapitel. Die erotischen Szenen, welche für die Altersempfehlung von ab 18 Jahren verantwortlich sind, sind – vermutlich wegen Jugendschutzgründen – allerdings nicht enthalten.
Fazit
Bereits im ersten Band von Toxic Love Affair wird eine klare Richtung von der Geschichte vermittelt. Um die beiden jungen Frauen wird ein gewisser Konflikt gespannt, der für das nötige Drama sorgt. Gleichzeitig steht bei dem Manga eine gewisse Erotik im Mittelpunkt. Die Handlung schreitet dabei schnell voran und ist von Anfang an recht anzüglich, sodass Fans von „erwachseneren“ Girls-Love-Werken direkt zu Beginn auf ihre Kosten kommen dürften.
Die grundlegenden Thematiken sind dabei nicht komplett neu, aber hier gut umgesetzt. Der zuvor erklärte Altersunterschied wird dabei bislang nur sehr bedingt thematisiert, viel mehr geht es unabhängig davon um Ayas Gefühle, um ihre innere Zerrissenheit. Anfangs fühlt sie sich verständlicherweise bedrängt, wodurch das Ganze trotz aller Dynamik noch weitestgehend glaubhaft eingeleitet wird.
Mangaka FLOWERCHILD unterlegt die Geschichte mit einem sehr ansprechenden Zeichenstil – sowohl in schwarz-weiß als auch in Bezug auf die zahlreichen Farbenseiten. Im Nachwort des ersten Bands erklärt die Autorin und Zeichnerin, wie sie zum Veröffentlichen der Reihe gekommen ist – solche Einblicke finden wir persönlich immer sehr spannend.
TOKYOPOP Deutschland hat diesen Artikel freundlicherweise mit einem entsprechenden Belegexemplar unterstützt.