Review zu zu „Du kannst mir nicht widerstehen“ – Band 02
Anfang Mai feierte Mangaka Mataaki Kureno mit dem ersten Band von Du kannst mir nicht widerstehen ihr Deutschland-Debüt. Nachdem uns die Geschichte zuletzt allerdings nur bedingt überzeugen konnte, möchten wir mithilfe des zweiten Bands überprüfen, inwiefern sich der Titel weiterentwickelt.
Hayabusa hat den zweiten Band Ende August auf Deutsch herausgegeben. Für die rund 170 Seiten ist ein Preis von 7,00 € angesetzt. Der Manga, den es im Übrigen nur in Print gibt, besticht dabei sowohl durch eine Hochglanz-Farbseite als auch eine spezielle Spotlack-Veredelung, welche die silbernen Elemente der gesamten Buchaußenseite bei Lichteinfall reflektieren lässt.
Inhaltsbeschreibung
Mikajima war immer auf der Suche nach attraktiven Typen – aus beruflichen Gründen. Als Scout für homoerotische Pornofilme warb er regelmäßig neue Typen an, auch Heteros wusste er mit seinen speziellen Überredungstechniken für ein solches Engagement zu gewinnen. Bei einem seiner Scoutings wurde er zuletzt auf den 26-jährigen Nitta aufmerksam.
Da dieser genau seinem persönlichen Beuteschema entspricht, fackelte Mikajima nicht lange und hat ein Gespräch angefangen. Durch die gemeinsame Vorliebe für einen gewissen Autoren kamen die beiden Männer schnell ins Gespräch miteinander. Schließlich setzte sich die Konversation in Mikajimas Wohnung fort, wo dieser versuchte, den nichtsahnenden Nitta zu verführen. Dieser ließ die unsittlichen Berührungen zwar zunächst über sich ergehen, doch merkte schnell, wie unangenehm ihm die Situation war.
Danach brach der Kontakt bis zu einem ungeplanten Wiedersehen für kurze Zeit ab. Wie sich herausstellte, ist Nitta als Polizeibeamter in einer lokalen Dienststelle in der Innenstadt tätig. Nachdem für Mikajima damit die Möglichkeit, ihn für einen seiner Filmchen zu rekrutieren wegfällt, geht er dazu über, seine privaten Interessen zu verfolgen – nämlich den anderen Mann für sich zu gewinnen.
Nach den beschriebenen Vorkommnissen kein einfaches Ziel, auch danach ging es für die beiden nicht unbedingt besser weiter. Der zweite Band knüpft an die stark angeschlagene Beziehung von Mikajima und Nitta an. Einerseits möchte letzterer das zuletzt Geschehene einfach nur vergessen, andererseits sehnt er sich nach einer gewissen Zweisamkeit. Allmählich beginnt er in diesem Wirrwarr der Gefühle, sein Inneres zu sortieren.
In dem vorliegen Abschnitt der Boys-Love-Geschichte tritt neben Mikajimas Cousin Megumi noch ein weiterer neuer Charakter namens Arima auf. Dieser sorgt gegen Ende dafür, dass Nitta – endlich – eine Art finalen Denkanstoß bekommt. Damit wird die Handlung nach einem etwas gezogenen Mittelteil auf den scheinbar richtigen Kurs gebracht. Leider endet genau an dieser Stelle der zweite Band, weswegen es noch schwierig zu beurteilen ist, ob das schlussendlich so aufgeht.
Visualisierung
Hinsichtlich der Bebilderung ist dagegen weiterhin wenig Spektakuläres zu berichten. Einfache Linien formen die verschiedenen Figuren, teilweise sind die Charaktere viel eher skizziert oder nur im Chibi-Format gehalten. Für deren Gestaltung wurde zudem auf reichlich Rasterfolie zurückgegriffen. Diese findet auch für den Hintergrund Verwendung, welcher im Allgemeinen aber relativ leer gehalten ist.
Obwohl der zweite Band im Hauptteil deutlich weniger auf Anzüglichkeiten seitens Mikajimas setzt, ist der Manga auch diesmal ab 18 Jahren empfohlen. Das geht vor allem auf die beiden Bonus-Kapitel zurück. In diesen begleitet die Leserschaft auf ein paar Seiten die Männer – jeweils separat – in ihrer ganz „privaten Umgebung“. In diesen zwei Kapiteln wurde keine Zensur angelegt, der Blick ist frei.
Da der Manga aufgrund dieser Umstände allerdings eingeschweißt ist, ist es in der Regel nicht möglich, beim Kauf vor Ort einmal durchzublättern. Dafür stellt Herausgeber Hayabusa an dieser Stelle eine kostenlose Leseprobe bereit. Diese umfasst das erste Kapitel aus dem vorangegangenen Auftaktband.
Fazit
Im zweiten Band entwickelt sich die Geschichte von Du kannst mir nicht widerstehen definitiv zum besseren, die Handlung gewinnt leicht an inhaltlicher Tiefe. Der erzähltechnische Fokus liegt klar auf Nitta und seinen Gefühlen, die er aber nur langsam einzuordnen weiß. Hier und da könnte die Story noch etwas mehr Schwung vertragen, teilweise fühlen sich einzelne Passagen etwas gezogen an.
Erst gegen Ende von Band 02 gerät das Ganze etwas ins Rollen – inwiefern die Fortsetzung daran anzuknüpfen weiß, bleibt zum aktuellen Zeitpunkt allerdings noch abzuwarten. Weder in Japan noch hierzulande ist der Release von Band 03 bisher in Sicht, es dürfte also noch eine Weile dauern, bis wir wissen, ob der Manga in Zukunft mit etwas mehr Pepp punkten kann.
Während sich das Werk von Mangaka Mataaki Kureno in Bezug auf den Plot in eine durchaus positive Richtung entwickelt und diesmal auf jegliche nicht einvernehmlichen Vorgänge verzichtet wurde, ist der Zeichenstil unverändert. Ungeachtet der optischen Vorlieben, die selbstverständlich immer individuell zu beurteilen sind, ist der Lesefluss einwandfrei. Die Visualisierung führt zweckmäßig durch die Geschehnisse.
Abschließend bedanken wir uns herzlich beim Team um Hayabusa für die unverbindliche Zurverfügungstellung eines Belegexemplars.