Review zum Abschlussband von „10th - Drei Freunde, eine Liebe“
Nach unserem Interview mit Mangaka Yuko Inari haben wir euch in der Vergangenheit natürlich auch die ersten beiden Bände von 10th - Drei Freunde, eine Liebe genauer vorgestellt. Mittlerweile ist hierzulande das Finale der Geschichte um die drei Schulfreunde bei Hayabusa ebenfalls erhältlich – wir haben dieses natürlich gelesen und fassen in diesem Artikel unsere abschließenden Eindrücke zu der Reihe zusammen.
Der dritte Band ist offiziell seit Ende Oktober überall im Handel zu finden. Diesmal sind fast 220 Seiten an Inhalt geboten, im Gesamtumfang ist zudem wieder eine Hochglanz-Farbseite enthalten. Während für die gedruckte Ausgabe ein Preis von 8,00 € angesetzt ist, gibt es die papierlose Fassung für 6,99 € in allen gängigen E-Book-Stores zu kaufen.
Inhaltsbeschreibung
Der dunkelhaarige Take ist bereits seit Kindestagen an chronisch krank, er ist Asthmatiker und hatte in der Grund- und Mittelstufe immer wieder mit entsprechender Atemnot zu kämpfen. Auch wenn die Anfälle nicht lebensbedrohlich waren, schränkte ihn die Krankheit im Alltag ein – so war es ihm zu dieser Zeit kaum möglich, am Sportunterricht oder anderen anstrengenden Schulveranstaltungen teilzunehmen. Dadurch sowie aufgrund seiner merklich reservierten Art hat er es schwer, Freunde zu finden. Er ist ein Eigenbrötler, der den sozialen Kontakt und Austausch nicht von sich aus sucht.
Lediglich seine gleichaltrige Sandkastenfreundin Umeko ist an seiner Seite und unterstützt ihn in seinem Alltag, und das, obwohl er sie dafür nicht gerade wertzuschätzen scheint. Nach dem Abschluss der Mittelschule wechselten die beiden auf dieselbe Oberschule, um dort ihren nächsten Lebensabschnitt zu bestreiten. Dort lernen sie schließlich auch den attraktiven wie allseits beliebten Matsu kennen, dessen ausgeprägte Sonnenschein-Persönlichkeit die Herzen der zwei schnell höherschlagen ließ – zumindest dachten Umeko und Take so.
Denn wie zuletzt enthüllt wurde, haben Umekos Gefühle längst umgeschwenkt. Mittlerweile ist ihr klar, dass sie nicht mehr in Matsu, sondern eigentlich in Take verliebt ist. Dessen Gefühle haben sich aber nicht verändert, er fühlt sich noch immer – und ausschließlich – zu dem blonden Jungen hingezogen. Erneut stellte sich ein kompliziertes Dreiecksverhältnis ein, wobei noch unklar ist, wie Matsu darüber denkt.
Seit Umeko ihre Liebe gegenüber Take gestanden hat, hat sich dieser von ihr zunehmend distanziert. Es scheint, als würde die Freundschaft der beiden immer weiter bröckeln. Nur noch die Rivalität um denselben Jungen, Matsu, hat die beiden zuletzt verbunden. Möglicherweise könnte ein klärendes Gespräch für eine Besänftigung der emotionsgeladen Wogen sorgen. Aber auch Matsu muss in die Schlichtung miteinbezogen werden, wenn die Freundschaft nicht an diesem Punkt endgültig zerbrechen soll …
Visualisierung
Auch im vorliegenden Abschluss der Geschichte weiß der Zeichenstil und das damit verbundene Charakterdesign zu gefallen. Die Darstellung ist wohl am besten als schlicht zu beschreiben, wobei dies keineswegs negativ gemeint ist. Die Bebilderung vermittelt ein Gefühl, das von Realitätsnähe geprägt ist und keinerlei ausgefallenen Schmuck bedarf. Dadurch ist eine dem Setting angemessene Atmosphäre geschaffen.
Zugleich, zwecks Hervorhebung ausgewählter Elemente, greift Mangaka Yuko Inari auf starke Kontraste zurück. Insbesondere bei den großflächigen Illustrationen, die sich mitunter über eine gesamte Seite erstrecken, sorgt das für einen optischen Feinschliff. Des Weiteren ist die Mimik der verschiedenen Figuren ein Schlüsselelement, das auch die mitunter etwas beklemmende Grundstimmung der Handlung entscheidend prägt.
Um selbst einmal einen Blick ins Buchinnere zu werfen, ist an dieser Stelle eine kostenlose Leseprobe hinterlegt. Diese umfasst etwas mehr als das erste Kapitel des Mangas sowie die einleitende Farbseite. Da der zweite und dritte Band im Gegensatz zur Erstauflage des Auftakts nicht eingeschweißt sind, kann alternativ auch im Handel vor Ort in die Reihe reingeblättert werden.
Fazit
Der Abschluss von 10th - Drei Freunde, eine Liebe ist definitiv der Höhepunkt der Geschichte – inhaltlich wird an der Prämisse aus dem zweiten Band angeschlossen, das plötzliche Liebesgeständnis von Umeko gegenüber Take steht zunächst zwischen den beiden Kindheitsfreunden. Ein klärendes Gespräch schlichtet schließlich die Wogen.
Gleichzeitig wird Takes Beziehung zu Matsu weiter thematisiert. Ein Liebesgeständnis im Affekt einer Auseinandersetzung bringt diesen Stein ins Rollen, der schließlich mit dem Oberschulabschluss der drei Freunde zum Halten kommt. Die Leserschaft darf sich dabei auf ein rundes Finale freuen. Inhaltlich stimmt dieses nahezu exakt mit unseren Vermutungen überein, eine Überraschung im Ausgang der Geschehnisse ist hier also eher nicht zu erwarten. Entgegen vorangegangener Befürchtung hat sich der Abschluss glücklicherweise nicht als überhetzt dargestellt.
Nachdem wir die beiden vorangegangenen Bände noch als etwas zu schwunglos kritisierten, hat sich dieser Eindruck mit dem dritten Band verflüchtigt – die Erzählung hat sich diesmal wirklich auf die wichtigsten Aspekte fokussiert, auch die Textmenge war merklich geringer. Dadurch hat sich hinsichtlich des Leseflusses eine deutlich verbesserte Dynamik eingestellt. Außerdem weiß der schlichte Zeichenstil von Mangaka Yuko Inari, der die Atmosphäre des Werks bis zuletzt entscheidend prägt, zu überzeugen.
Abschließend bedanken wir uns herzlich beim Team um Hayabusa für die unverbindliche Zurverfügungstellung eines Belegexemplars.