Manga-Wunsch #13: 2.5 Jigen no Ririsa
Wer bloß wegen des Vorschaubildes auf diesen Artikel geklickt hat, der wird bei 2.5 Jigen no Ririsa definitiv nicht enttäuscht. Trotzdem ist mehr drin, als draufsteht.
Was ist eigentlich 2.5 Jigen no Ririsa?
Als Teil des großen Shounen Jump+-Line-ups unterhält Yuu Hashimoto mit 2.5 Jigen no Ririsa seine Leserschaft seit Juni 2019 mit einer Story über Cosplay. In Deutschland sind Titel aus dem Onlinemagazin definitiv keine Unbekannte, denn alleine in der zweiten Hälfte dieses Jahres start(et)en gleich vier Serien von dort bei uns: Spy x Family, Demon Slave, Hell's Paradise und Bright Sun – Dark Shadows. Da einige jetzt bestimmt an More than a Doll denken werden, hier eins vorweg: Ja, es gibt Parallelen und nein, es ist keine (schlechte) Kopie. Trotz des Fokus auf Cosplay und ein Protagonistenpaar, schafft es 2.5 Jigen no Ririsa eine eigene Identität aufzubauen. Das gelingt nicht zuletzt aufgrund der Handlung:
Okumura, Präsident und einziges Mitglied des Manga-Forschung-Klubs hat kein Interesse an dreidimensionalen Mädchen. Seine einzige Liebe ist die zweidimensionale Lilliel! Doch während er im Klubraum seiner Lilliel-Forschung nachgeht, betritt auf einmal Ririsa Amano sein Reich. Die Fünfzehnjährige ist ein mindestens genauso großer Fan von Lilliel wie er! Ihr größter Wunsch ist es, ihrer Liebe dadurch Ausdruck zu verleihen, dass sie in die Rolle der Lilliel schlüpft und so bittet sie den perplexen Okumura, ihr dabei zu helfen die beste Lilliel-Rom aller Zeiten zu erstellen. Was Okumura nicht ahnen konnte, ist, dass Ririsas Cosplay das Original praktisch zum Leben erweckt! Wird der Lilliel-Otaku seiner 2D-Waifu treu bleiben und werden er und Ririsa es schaffen, Ririsas Traum wahr werden zu lassen?
Warum möchte ich 2.5 Jigen no Ririsa?
Wie bereits anfänglich erwähnt, ist die Ähnlichkeit zu More than a Doll nicht abzustreiten. Gerade deshalb ist es lohnenswert, die Alleinstellungsmerkmale von 2.5 Jigen no Ririsa herauszustellen. Auch wenn Titel aus der Shounen Jump+ technisch gesehen keine demografische Zuordnung haben, so zeigt sich doch ein deutlicher Unterschied im Charakterdesign im Vergleich zu More than a Doll. Die Charaktere sind eher rundlich und weich gehalten, der Stil erinnert an typische Vertreter des Ecchi-Genres. Die Schule als Handlungsort nimmt ebenfalls deutlich mehr Relevanz ein und einen Traum als zu erreichendes Ziel gibt es natürlich auch. Im Allgemeinen tauscht 2.5 Jigen no Ririsa Slice-of-Life-Aspekte für mehr Ecchi, was vor allem damit zusammenhängt, dass sich mehr mit dem Tragen als mit dem Machen von Cosplay beschäftigt wird.
Die Leserschaft erfährt im Manga wesentlich mehr über die Vorgänge bei Conventions, die Welt der Cosplayer und das direkte Cosplayen an sich. Während More than a Doll das Tragen des Cosplay als Ziel eines Prozesses nutzt, hat das Tragen und Fotografieren der Verkleidung in 2.5 Jigen no Ririsa den größten Seitenanteil. Eine sehr große Besonderheit des Werkes – die bei einer Lizenzierung unbedingt beibehalten werden sollte – sind die zahlreichen Farbseiten, die Yuu Hashimoto einbaut. Mit gut zwei Farbseiten pro wöchentlichem(!) Kapitel, die mit gut 20 Seiten auch noch etwas Überlange haben, wird etwas Außergewöhnliches geboten. Wenn man wollte, könnte man 2.5 Jigen no Ririsa also durchaus als komplementäres Werk zu More than a Doll ansehen, denn beide beleuchten unterschiedliche Aspekte des Cosplay mit unterschiedlichem Flair und leicht verändertem Setting. Einen ersten Blick kann man mit der japanischen Leseprobe erhaschen.