Review: Green Garden, Band 2
Mitte September erschien endlich offiziell die Fortsetzung von Green Garden im Handel, auf die Fans lange gewartet haben. Der zweite Band kostet dabei sieben Euro, bietet jedoch mehrere Farbseiten sowie einen Shojo-Star – der erste seiner Art. Auch die Innenseiten des Mangas sind mit Worten der Autorin bedruckt. Wer dennoch mehr über die Autorin erfahren möchte, findet hier ein kleines Interview:
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Doch zurück zum Werk: Band 2 startet direkt spannend in die Geschichte, wo der Auftakt zuletzt aufhörte. August und Mai stehen vor einer schwierigen Entscheidung, wie es nun weiter geht und sie die Mutter von August retten noch können.
Nachdem sie nochmal einen Abstecher in die Traumwerkstatt machen und Mai endlich ihrem Ziel, die Energie zu stoppen, einem Schritt näher zu sein scheint, kommt es zu Komplikationen. Es kommt leider alles anders als geplant und ein gefährlicher Gegenspieler mischt sich ein, was für Protagonistin Mai eine neue Herausforderung darstellt. Ob es ihr dennoch gelingt, diese Hürde zu überwinden?
Man merkt in dem Band wie sowohl die süße Mai als auch der durchaus attraktive August eine Veränderung durchlaufen. So lernt die eine, mit Enttäuschungen und Verrat umzugehen, während der andere erfährt, wie es ist, gemischte Gefühle zu haben und eine Person zu verletzen, die ihm eigentlich überaus wichtig ist. Beide Charaktere machen eine individuelle Entwicklung durch, die als besonders signifikant zu bewerten ist.
Entgegen des zarten Covers können wir bestätigen, dass das Werk auch ein hohes Maß an Überraschungen bereithält. Insbesondere der zweite Band bestärkt uns in diesem Eindruck, denn die talentierte Autorin und Illustratorin Sozan Coskun macht es an dieser Stelle auf jeden Fall spannend! Die letzte Seite des vorliegenden Teils lässt direkt nach dem dritten Band bitten – zu groß ist die Neugierde nach den weiteren Ereignissen.
Beim Zeichenstil von Sozan findet man überwiegend sehr detailreiche Zeichnungen vor. Mit jeder Seite zeigt die Künstlerin, was sie sprichwörtlich auf dem Kasten hat. Ihr Stil im Allgemeinen erinnert sehr an jenen, den die deutsche Leserschaft beispielsweise von Star-Mangaka Mayu Sakai (u. a. Reflections of Ultramarine) kennt.
Besonders in Erinnerung bleiben aber auch die mit viel Mühe ausgearbeiteten Hintergründe wie beispielsweise eine Reihe von Bleiglasfenster, die man aus Kirchen oder anderen altertümlichen Gebäude kennt. Die Bebilderung ist sehr sauber ausgearbeitet und auch das Charakterdesign kann sich durchaus sehen lassen. Es erinnert an bekannte Shoujo-Figuren und sorgt somit sicherlich für ein vertrautes Gefühl bei der Leserschaft.
Abschließend lässt sich sagen, dass Sozan Coskun wieder einen spannenden Band abgeliefert hat und den zuletzt veröffentlichten Auftakt der Geschichte sogar noch übertroffen hat. So gestaltete sich die Fortsetzung als äußerst dynamisch und wusste unmittelbar zu fesseln.
Jegliche Bedenken gegenüber Werken aus deutschsprachigen Händen werden durch Green Garden negiert. Ohne die Information, dass dieser Manga eine Eigenproduktion ist, wäre kein messbarer Unterschied zu vernehmen. Insbesondere die Zeichnungen geben keinen Hinweis darauf, dass es sich bei dem Titel von Sozan Coskun um eine nicht-japanische Kreation handelt. Trotz möglicher Ablehnung „aus Prinzip“ sollten Fans von fantastischen Geschichten einen Blick in das Geschehen riskieren.