Review: Chainsaw Man, Band 1
Chainsaw Man aus der Feder von Tatsuki Fujimoto, hat kürzlich seinen Weg nach Deutschland gefunden. Der etwas andere Shounen-Hit wird in Japan seit 2018 in der berühmt-berüchtigten Weekly Shounen Jump publiziert und umfasst dort bereits acht Bände. Hierzulande wird die Reihe von Egmont Manga veröffentlicht.
Kettensägen, Teufel und eine ordentliche Portion Splatter. So beschreibt man Chainsaw Man wohl am einfachsten. Aber es steckt einiges mehr dahinter. Wer Fujimotos voriges Werk Fire Punch kennt, weiß, was für abgedrehte Geschichten der Mangaka zu erzählen vermag. Was der erste Band der ungewöhnlichen Shounen-Reihe zu bieten hat, erfährst du im Folgenden.
Handlung
Unser Protagonist Denji ist nicht vom Glück gesegnet. Das einzige was sein Vater ihm hinterlassen hat, sind Schulden bei der Mafia. Sein sehnlichster Wunsch ist es, ein ganz normales Leben führen zu können oder zumindest mal was mit einer Frau gehabt haben, bevor er abkratzt. Um die Schuld seines verstorbenen Vaters zu begleichen, muss er allerlei Drecksarbeit erledigen: unter anderem Teufel jagen. Vor einigen Jahren begegnete Denji nämlich dem fast ausgehungerten Teufel Pochita. Denji bot sein Blut an, um ihn am Leben zu erhalten. Im Gegenzug verlangte Denji, dass die beiden einen Pakt schließen, und zwar sich gegenseitig zu helfen. Seitdem begleitet Pochita unseren Protagonisten auf Schritt und Tritt und hilft ihm bei der Teufelsjagd.
Nachdem ein Mitglied der Yakuza einen vermeintlichen neuen Auftrag für Denji hat, wird dieser in eine Falle gelockt. Der Auftraggeber entpuppt sich als Teufel und greift Denji mit dutzenden anderen Teufeln aus dem Hinterhalt an. Angesichts der Notsituation beschließt Pochita, sich mit Denji zu verbinden und macht ihn somit zum namensgebenden Chainsaw Man.
Im völligen Blutrausch zersägt Denji die unzähligen Teufel in furchteinflößenden Splatter-Szenen. Völlig ausgepowert wird er von der bildhübschen Makima und Mitarbeitern der Regierung aufgefunden. Ihm wird die Möglichkeit geboten, für den Staat Teufel zu jagen oder auf der Stelle getötet zu werden. Auch für Essen und Verpflegung soll gesorgt sein. Natürlich lehnt Denji das Angebot nicht ab und wird schließlich Teufelsjäger für den Staat.
Im Zuge seiner neuen Arbeit lernt er seinen Kollegen Aki Hayakawa kennen. Aki zweifelt an Denjis Fähigkeiten als Teufelsjäger. Ebenfalls stößt ihm übel auf, dass Denji ein Auge auf Makima geworfen hat und lässt deshalb gleich die Fäuste fliegen. Denji weiß sich aber zu wehren und beweist seine Daseinsberechtigung. Obwohl die beiden so gar nicht miteinander auskommen, bilden sie ein geniales humoristisches Duo.
Zeichenstil
Der Zeichenstil erscheint zunächst recht simpel. Die visuelle Umsetzung ist anfangs weder schlecht noch besonders gut. Es gibt zwar einige detailliert ausgearbeitete Hintergründe, aber überwiegend ist der Detailgrad niedrig oder Hintergründe sind gar nicht erst vorhanden. Die Charakterdesigns sind ebenfalls nicht besonders ausgefallen, aber bleiben dennoch im Gedächtnis.
Wenn es aber um Splatter geht, überzeugt Tatsuki Fujimoto auf ganzer Linie. Denn wenn sich Denji als Chainsaw Man in die Action stürzt, legt der Zeichenstil einen beachtlichen Wandel hin. Die in Blut getränkten Massaker-Panels erzeugen eine düstere und furchteinflößende Wirkung. Ebenso steigert sich der Detailgrad der Zeichnungen im Zuge des Splatter-Spektakels enorm. Der deutliche Kontrast zu den zuvor simplen und weniger düsteren Zeichnungen hebt die Splatter-Action nochmals besonders hervor.
Wer sich einen ersten Eindruck verschaffen möchte kann hier einen Blick auf die Leseprobe werfen, die von Egmont Manga zur Verfügung gestellt wird. Die neusten Kapitel sind ebenfalls auf MANGA Plus verfügbar.
Fazit
Obwohl noch nicht abzusehen ist, welche Richtung die Handlung in Zukunft einschlagen wird, überzeugt der erste Band von Chainsaw Man und macht Lust auf mehr. Es ist blutig, lustig und actiongeladen. Die Splatter-Panels wurden vom Mangaka fantastisch umgesetzt und haben durch die beeindruckenden Zeichnungen für großes Staunen gesorgt.
Die Charaktere sind allesamt interessant und man möchte mehr von ihnen sehen. Auch der Humor der Serie trifft genau ins Schwarze. Das humoristische Duo von Denji und Aki funktioniert außerordentlich gut. Es ist zwar ziemlich stumpf, aber dennoch wirkungsvoll und sorgt für eine Menge Gelächter. Alles in allem ein sehr gelungener Auftakt.
Der Verlag Egmont Manga kommt auch mit einem besonderen Extra daher. So hat der erste Band von Chainsaw Man einen limitierten Schutzumschlag mit einem ausgefallenem Design. Diesen gibt es allerdings nur in der ersten Auflage.
Der Manga ist hierzulande für 7,00 € (D) erhältlich und erscheint im zweimonatlichen Rhythmus. Der zweite Band ist für den 3. Dezember 2020 angesetzt.