Review zu Gido Amagakures „My Perfect Lover“
Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Beim Kauf von Produkten über einen als Werbung gekennzeichneten Link erhalten wir eine Provision. Mehr erfahren
Im Sommer feierte die Sweetness & Lightning-Mangaka bereits mit dem Girls-Love-Kurzgeschichtenband Forever Girls ihr Deutschland-Debüt bei Egmont Manga. Zum Jahresende ist hierzulande noch ein weiteres Werk von Gido Amagakure erschienen: My Perfect Lover. Wir haben uns den neuen Einzelband genauer angeschaut und berichten im Folgenden von unseren Eindrücken.
Das Boys-Love-Werk ist ebenfalls von Egmont Manga herausgegeben worden. Aufgrund von Verzögerungen in Folge der Papierknappheit wurde im November zuerst das E-Book für 6,99 € herausgegeben, zum 03. Dezember folgte dann die reguläre Print-Ausgabe für 7,50 €. In dem 193 Seiten starken Gesamtumfang ist eine Hochglanz-Farbseite enthalten.
Inhaltsbeschreibung
Seit Haruma wegen einer Verletzung den Unisport aufgeben musste, lebt er einfach nur noch seinen langweiligen Alltag als Student. Erst als er nach einer langen Nacht eine Telefonnummer in seiner Hosentasche findet, kommt wieder etwas Schwung in sein Leben. Am Vorabend hat er Haku kennengelernt, der für eine Agentur für Nebenjobs aller Art arbeitet und angeboten hat, ihm ebenfalls Arbeit zu verschaffen.
Obwohl Haruma zu diesem Zeitpunkt kaum etwas über den anderen Mann weiß, ruft er wie versprochen an – schnell steht der erste gemeinsame Auftrag. Für eine ältere Frau sollen sie zusammen ein sperriges Regal abtransportieren, der Lohn ist gut und Haku entpuppt sich als durch und durch netter Kollege. Haruma hat Spaß an der körperlichen Betätigung und beschließt, sich ebenfalls bei der Vermittlungsagentur zu registrieren, um fortan öfter bei Gelegenheitsarbeiten auszuhelfen.
So kommt es schließlich, dass die zwei jungen Männer weiterhin miteinander arbeiten und sich langsam einander annähern. Haruma bemerkt dabei schnell, dass seine Gefühle gegenüber Haku nicht ausschließlich freundschaftlicher Natur sind – er empfindet definitiv mehr für ihn. Allerdings halten ihn gewisse Gerüchte und Zweifel zunächst davon ab, seine Liebe zu gestehen …
Visualisierung
Mangaka Gido Amagakure hat wie bei Forever Girls einen sehr zarten Zeichenstil angesetzt. Dünne Linien formen die einzelnen Figuren, deren Kleidung mit Rasterfolien ausgestaltet ist. Für die minimalistische Hintergrundgestaltung wird im Verlauf des Geschehens ebenfalls immer mal wieder auf verschiedene Screentones zurückgegriffen.
Richtung Ende nähern sich Haruma und Haku an, sie werden intim. Die Darstellung ist dahingehend zwar unmissverständlich, aber eher als soft einzuordnen – der Fokus liegt auf sexuellen Handlungen im Bereich des Oberkörpers. Alles weitere ist nicht beziehungsweise kaum zu sehen. Die Altersempfehlung ab 16 Jahren teilen wir hier im Wesentlichen.
Der Einzelband ist im Handel nicht eingeschweißt, entsprechend kann bei Interesse auch vor dem Kauf vorsichtig durchgeblättert werden. Alternativ stellt Egmont Manga hier eine kostenlose Leseprobe zur Ansicht bereit. Die zwanzig Seiten thematisieren das Kennenlernen der beiden Protagonisten. In der japanischen Original-Preview ist außerdem die erwähnte Farbseite zu sehen.
Fazit
Auf den ersten Seiten macht My Perfect Lover zunächst einen etwas unscheinbaren, leicht trägen, Eindruck. Mit zunehmendem Handlungsfortschritt wandelt sich dieser erste Eindruck allerdings ins Gegenteil. Dafür ist vor allem die gute Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren, und auch die natürliche Unbeholfenheit von Haruma, verantwortlich.
Obwohl die grundlegende Thematik mitnichten neu ist, weiß die Geschichte im Verlauf durchaus zu überraschen – in Haku waren in der Vergangenheit direkt zwei Arbeitskollegen, sowohl ein Mann als auch eine Frau, verliebt, was schließlich zu einem angespannten Betriebsklima geführt hat. Inhaltlich wird das leider nur angerissen, dennoch ist der Einfall interessant.
Gleichzeitig gründet sich aber ein Großteil der Erzählung auf dieser Prämisse. In der Vergangenheit war es Haku mit einer Ausnahme nicht möglich, lang anhaltende Freundschaften zu entwickeln, weil andere seine übermäßig zuvorkommende Art stets fälschlicherweise als Zuneigung interpretiert haben. Wie es sich mit Haruma verhält, ist das Kernthema in dem vorliegenden Manga.
Mangaka Gido Amagakure findet in dem Einzelband ein gutes Gleichgewicht zwischen Story und einem gewissen Maß an Erotik. Letzteres ist zwar enthalten, aber im Vergleich zu anderen Genre-Vertretern deutlich zurückhaltender verbildlicht. Die Zeichnungen strahlen eine gewisse Sanftheit aus. Uns hat das Werk im Wesentlichen gut unterhalten.
Abschließend bedanken wir uns bei der Redaktion von Egmont Manga *WERBUNG für das unverbindliche Zuschicken eines Belegexemplars.