Ersteindruck zu Xia Das „Die Ballade von den Himmelsstürmern“
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Nachdem erst im vergangenen Dezember bekanntwurde, dass sich Chinabooks die Veröffentlichungsrechte an Bu Tian Ge - Die Ballade von den Himmelsstürmern gesichert hat, ist der Print-Release vor Kurzem bereits angelaufen. Wir haben uns den Auftakt der Fantasy-Reihe genauer angeschaut.
Das Werk erscheint hierzulande als vollfarbiges Großformat. In dem rund 220 Seiten starken Gesamtumfang ist eine ausklappbare Farbseite enthalten, die eine grobe Landkarte zu der der Geschichte zugrundeliegenden Welt zeigt. Außerdem wartet die deutschsprachige Veröffentlichung mit einem Karton-Umschlag auf. Im Gegensatz zu herkömmlichen Papierumschlägen ist dieser wunderbar reißfest.
Herausgeber Chinabooks hat den ersten Band Ende April ausgeliefert. Eine Bestellung ist beispielsweise über den verlagseigenen Webshop oder Fachhändler wie What's Up Jonny *WERBUNG möglich. Auch über Thalia und andere Buchhandlungen kann Die Ballade von den Himmelsstürmern bestellt werden – mit der ISBN-Nummer 978-3-03887-015-9 sollte das jeweils ohne Schwierigkeiten möglich sein.
Inhaltsbeschreibung
In einer Gewitternacht werden im Kaiserpalast der Chen-Dynastie Zwillingskinder geboren – ein Junge mit einem roten Mal auf der Stirn und ein Mädchen mit sechs Fingern. Weil letzteres großes Unheil für das Reich verheißt, beschließt die Mutter schweren Herzens, das Kind zu verstoßen. Es wird kurze Zeit später nahe einer Flussniederung ausgesetzt, wo es von dem alleinlebenden Kampfkunstmeister Chen gefunden und auf den Namen Ating getauft wird.
Der Junge wird dem Herrscher unterdessen als sein viertes Kind vorgestellt. Nur kurze Zeit später steigen zwei mysteriöse Männer vom Himmel hinab. Es sind Kultivierer, die den frisch geborenen Säugling im Austausch gegen magische Geschenke mit sich nehmen. Auf der sagenumwobenen Insel Penglao, die für normale Menschen unzugänglich ist, entwickelt Quchen, so sein Name, unter der Leitung der zwei Meister schließlich seine spirituellen Fähigkeiten. Er verfügt über außergewöhnliches Potenzial.
Noch vor seinem zwölften Lebensjahr meistert der Junge sieben der neun Stufen des sogenannten Großen Wegs. Während meditativer Übungen zur Stärkung seiner daoistischen Magie erscheint Quchen allerdings immer wieder Ating vor seinem geistigen Auge. Er weiß zunächst nicht, dass es sich bei dem Mädchen um seine Schwester handelt. Erst ein gemeinsamer Feind führt die beiden wie durch Schicksal wieder zusammen …
Band 01 umfasst die ersten 13 Kapitel der zugrundeliegenden Web-Fassung. In China sind bislang vier Bände der Printausgabe erschienen. Wie viele weitere noch folgen, ist gegenwärtig nicht bekannt. Im Original ist die Geschichte noch nicht abgeschlossen, die jeweils neusten Kapitel erscheinen über BiliBili und Kuaikan Manhua. Unter der Bezeichnung Song of the Sky Pacers läuft auf BiliBili Comics zudem ein internationaler Release auf Englisch, dieser pausiert aktuell allerdings.
Visualisierung
Der Lesefluss ist einwandfrei. Wie im Original und bei südkoreanischen Produktionen wird Die Ballade von den Himmelsstürmern jeweils von links nach rechts gelesen, dank der sehr strukturierten Seitenaufteilung sollten auch Manga-Fans, die die japanische Leserichtung gewohnt sind, schnell in den Lesefluss reinfinden.
3 Bilder
Xia Da präsentiert eine magisch-schöne Optik mit vielen zu entdeckenden Details, die innerhalb des Manhua-Segments wahrlich eigene Maßstäbe setzt. Im Gegensatz zu vielen anderen Produktionen sind hier die Hintergründe keinesfalls minimalistisch angelegt, sondern entzücken mit eigens ausgearbeiteten Designs. Eine einfarbige Gestaltung ist zwar auch hier gegeben, das aber bewusst – schwarze Flächen hinter Quchen symbolisieren beispielsweise dessen meditativ herbeigeführte Bewusstseinsverlagerung ins Innere.
Im Handel ist der Band zum Schutz eingeschweißt, das unmittelbare Reinblättern vor dem Kauf ist damit also nicht möglich. Herausgeber Chinabooks stellt auf der offiziellen Verlagswebseite allerdings eine Leseprobe zur Ansicht einiger Seiten bereit. Alternativ bietet sich die zuvor erwähnte Veröffentlichung von BiliBili Comics an, um sich ein eigenes Bild von dem Titel zu verschaffen.
Fazit
Der erste Band von Die Ballade von den Himmelsstürmern ist als Prolog zu verstehen. Nachdem die Handlung innerhalb weniger Seiten schnell voranschreitet, erschließt sich das allgemeine Setting erst nach und nach im weiteren Verlauf. Dank geschickt eingeflickter Erläuterungen ist dem Geschehen jeweils gut zu folgen. Die Annotationen von Übersetzer Marc Herrmann, wenngleich eine auf Seite 189 zu fehlen scheint, sowie die Übersichtsseiten am Ende des Manhuas sind darüber hinaus hilfreich, um komplett in das Werk zu finden.
Obwohl die zugrundeliegende Prämisse nicht unbedingt innovativ wirkt, hat uns die Umsetzung soweit gut gefallen. Die Geschichte ist zusammenfassend als interessantes Fantasy-Drama mit verstricktem Character Cast, das in eine geradezu zauberhafte Bebilderung gebettet ist, zu beschreiben. Autorin Xia Da beweist hinsichtlich des Storytellings Geschick. Dem Plot ist einerseits Zeit zur Entwicklung und Raum für Vorausdeutungen gelassen, andererseits liegt dem Manhua eine merkliche Erzähldynamik inne.
Basierend auf unseren Eindrücken zum vorliegenden Auftakt empfehlen wir Die Ballade von den Himmelsstürmern vor allem für Wuxia-Interessierte. Wuxia bezeichnet das Segment, das sich mit Fantasy-Stoffen beschäftigt, die im historischen China spielen oder daran angelehnt sind. Fans von Chang Ge Xing, das ebenfalls von Xia Da stammt, sind hier sicherlich ebenfalls gut beraten.
Abschließend bedanken wir uns herzlich bei Chinabooks für die Zurverfügungstellung eines Belegexemplars.