Ersteindruck zu „Das dunkelgraue Chamäleon“
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Im vergangenen Herbst wurde bekannt, dass sich Egmont Manga die Veröffentlichungsrechte an Das dunkelgraue Chamäleon gesichert hat. Inzwischen ist die Action-Kurzreihe auf Deutsch gestartet. Wir haben uns den Auftakt etwas genauer angeschaut und berichten im Folgenden von unseren ersten Eindrücken.
Das vier Bände umfassende Werk erscheint hierzulande als Softcover-Großformat. Band 01 ist offiziell zum 10. Mai in den Handel gekommen, in dem etwas über 190 Seiten starken Gesamtumfang sind zwei doppelseitig bedruckte Farbseiten enthalten. Wie beispielsweise Stravaganza – Die eiserne Prinzessin ist auch Das dunkelgraue Chamäleon auf hochwertigerem Papier gedruckt, das sich durch die reinweiße Farbe und eine angenehme Dicke auszeichnet. Darüber hinaus wartet der Release mit einer großzügigen Spotlack-Veredelung auf. Als Preis sind 12,00 € (Print) beziehungsweise 10,99 € (E-Book) angesetzt.
Inhaltsbeschreibung
Yu ist Mitglied der taiwanesischen Mafia und als solches für die Beseitigung von Zielpersonen verantwortlich. Um sich seinen Opfern anzunähern, setzt der versierte Auftragskiller auf Rouge, Lippenstift und einen knappen Minirock. Mit den Waffen einer Frau kann der etwas androgyne junge Mann jeden ihm zugeteilten Auftrag scheinbar mühelos erfüllen.
Über seine persönlichen Hintergründe ist nur wenig bekannt – klar ist, dass er bei seiner Arbeit von einer familiären Angelegenheit angetrieben wird. Yus Eltern wurden offenbar getötet, als dieser noch ein Kind war. Nun sucht der Herangewachsene nach dem Mörder. Seine einzige Spur ist ein florales Muster, das auf seine Brust tätowiert ist.
Mit der Unterstützung seiner mysteriösen Handlerin Jing, einer Art Vermittlerin für die verschiedenen Aufträge, absolviert Yu eine Mission nach der anderen. Schon bald stößt er dabei auf einen ersten Hinweis zu seinem Blumentattoo …
Visualisierung
Mangaka Akira Kasugai hat nicht nur die Geschichte geschrieben, sondern diese auch entsprechend bebildert. Der Zeichenstil ist zwar ohne nennenswerte Besonderheiten, aber wirklich keinesfalls schlecht. Mit feinen Linien ist eine moderne Optik geschaffen. Zur Ausgestaltung im Vorder- wie Hintergrund sind verschiedene Rasterfolien genutzt.
Schwarze Flächen schaffen zudem eine düstere Atmosphäre, dank der besseren Papierqualität kommen die Schwarz-Weiß-Kontraste im Druck hervorragend raus. Das großangelegte Paneling ist der Erzähldynamik sehr zuträglich, der Lesefluss ist über den gesamten Band hinweg einwandfrei. Zusammengenommen sind die zahlreichen Action-Szenen auf der optischen Ebene durchaus gelungen inszeniert. Durch das Großformat der deutschsprachigen Ausgabe werden diese zusätzlich hervorgehoben.
Herausgeber Egmont Manga stellt eine Online-Leseprobe zu der Reihe bereit. Diese bietet die Möglichkeit, einen Teil aus dem ersten Kapitel kostenlos anzulesen und sich somit mit dem Zeichenstil vertraut zu machen. Alternativ kann im Handel vor Ort vorsichtig reingeblättert werden, der Band ist standardmäßig nicht eingeschweißt. Der Titel war außerdem am vergangenen Samstag beim diesjährigen Gratis Comic Tag vertreten, gegebenenfalls sind vereinzelt noch Restbestände zu bekommen.
Fazit
Der erste Band verbleibt inhaltlich recht oberflächlich. Es geht vor allem darum, das ungefähre Setting zu erklären und die verschiedenen Figuren grob vorzustellen – Details wurden dabei scheinbar bewusst ausgespart. Obwohl es dem Werk soweit (noch) an inhaltlicher Tiefe fehlt, ist zumindest der gebotene Action-Anteil gut gelungen. Zur Unterhaltung zwischendurch ist Das dunkelgraue Chamäleon für Genre-Fans sicherlich nicht schlecht.
Hinsichtlich des Crossdressings ist anzumerken, dass dieses als Teil der Annäherung an die Zielperson zwar ein wesentlicher Bestandteil der jeweiligen Tötungsmission ist, das Verkleiden darüber hinaus aber kaum behandelt wird. Ob es sich dabei also nur um einfache Tarnung handelt oder ob Yu damit tiefergehende Motive verfolgt, verbleibt wohl vorerst abzuwarten.
Gerade in Bezug auf die geschilderte Handlung scheint ein Vergleich mit Hakata Tonkotsu Ramens nahezu unausweichlich, hier werden Fans der Reihe, die zuletzt 2018 einen TV-Anime inspirierte, sicherlich verschiedene Parallelen erkennen – und sich womöglich auch für Das dunkelgraue Chamäleon begeistern. Außerdem könnte der Manga aufgrund der gegebenen Auftragskiller-Thematik für die Leserschaft von Titeln wie Violence Action und Candy & Cigarettes interessant sein.
Abschließend bedanken wir uns bei der Redaktion von Egmont Manga *WERBUNG für das unverbindliche Zuschicken eines Belegexemplars.