Review zu Hinakos „Fuck Buddy“
Hinako feierte mit Blue Lust bereits im November 2019 ihr Deutschland-Debüt bei TOKYOPOP. Mit Fuck Buddy hat Hayabusa hierzulande jüngst ein weiteres Werk der Mangaka verlegt. Wir haben uns den erotischen Boys-Love-Einzelband etwas genauer angeschaut.
Der Manga ist offiziell zum 01. Februar in den Handel gekommen. Für den Release ist ein Preis von 8,00 € (Print) beziehungsweise 6,99 € (E-Book) angesetzt. Dafür wird ein Gesamtumfang von 210 Seiten geboten, die in gedruckter Form als Softcover-Taschenbuch mit naturpapierartiger Außenbeschichtung, wie sie beispielsweise von Folge den Wolken nach Nord-Nordwest bekannt ist, gefasst sind. Außerdem ist eine Hochglanz-Farbseite enthalten.
In Erstauflage liegt Fuck Buddy eine limitierte SNS Card bei. Aufgrund der hohen Nachfrage war der Titel verlagsseitig zuletzt mehrere Wochen nicht lieferbar, inzwischen ist aber die zweite Auflage erhältlich. Sollte das Extra bei einem Exemplar im Handel noch enthalten sein, wird das durch einen Sticker auf der Vorderseite angezeigt. Darüber hinaus ist die Auflage nahe des Strichcodes auf der Rückseite vermerkt.
Inhaltsbeschreibung
Ryo und Yuji kennen sich aus der Oberstufe, beide sind Playboys, die scheinbar rein auf die Befriedigung ihrer Triebe abzielen. Nachdem Yuji in der Schule Ryo ein Mädchen „weggenommen“ hat, hat es sich ergeben, dass die beiden zusammen als Fuck Buddys gezielt auf die „Jagd“ nach Dreiern gehen. Inzwischen sind die zwei Männer ein aufeinander eingespieltes Duo, das mehrmals die Woche auf diese Art Spaß hat.
Während der blonde Yuji ein äußerst kontaktfreudiger Sonnyboy ist, ist Ryo charakterlich eher unterkühlt. Als dieser mitten in einem One-Night-Stand gegenüber der gemeinsamen Partnerin einen unbedachten Kommentar macht, kommt es zu einer Art Unfall. Wieder zuhause ist Ryos bestes Stück verletzt und muss in Folge vorerst geschont werden. Yuji weiß aber natürlich um die starke Libido seines Mitbewohners und schlägt daher vor, ihm auf andere, auf rektale, Weise zur Erleichterung zu verhelfen. Entgegen dessen Protest fängt Yuji an, seine Finger entsprechend anzusetzen.
Obwohl Ryo es zunächst nicht direkt zugeben möchte, findet er Gefallen an dieser Erfahrung. Doch nicht nur das noch immer nachhallende Gefühl in seinem Gesäß, sondern auch seine sich wandelnde Beziehung zu Yuji, stellt den jungen Mann schließlich vor unerwartet große Schwierigkeiten …
Visualisierung
Mit einer feinen Linienführung sind die Umrisse der einzelnen Zeichnungen gezogen, Rasterfolien füllen diese aus und verleihen damit Struktur und Kontrast. Die Bebilderung wirkt auf den ersten Blick zunächst recht gewöhnlich, beim Lesen fällt allerdings auf, dass sich die individuellen Stilmerkmale der Mangaka vor allem im Charakterdesign zeigen. Insbesondere die Form der Augen fällt dahingehend auf, in Kombination mit dem breiten Grinsen von Yuji verleiht Hinako beispielsweise dem Sonnyboy einen besonders selbstbewussten Ausdruck.
Diese dadurch aufgebaute Attraktivität setzt sich in den körperbetonten Szenen fort. An erotischen Passagen ist in Fuck Buddy ganz gemäß des Namens nicht gespart. Dabei gefällt besonders gut, dass – zumindest teilweise – Gleitmittel und Kondome, die Grundpfeiler des homoerotischen Geschlechtsverkehrs, auf der optischen Ebene präsentiert werden. Im Intimbereich sind die Darstellungen jeweils mit einem kleinen weißen Strich zensiert.
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Um selbst einmal reinzulesen, stellt Hayabusa für alle Interessierten eine kostenlose Leseprobe bereit. Diese digitale Preview umfasst sowohl die zuvor erwähnte Farbseite als auch einen Teil des ersten Kapitels – also ideal, um sich einen eigenen Eindruck von dem Geschehen und der Visualisierung zu verschaffen. Im Handel ist der Band aufgrund der Altersempfehlung von ab 18 Jahren eingeschweißt.
Fazit
Bei Fuck Buddy werden die durch das Coverdesign und den Titel aufgebauten Erwartungen wirklich exakt erfüllt – es darf sich auf eine erotische Geschichte mit zwei attraktiven Protagonisten gefreut werden, inhaltstiefe Entwicklungen sind dagegen nicht zu erwarten. Obwohl es dahingehend zwar verschiedene, gute Ansätze gibt, haben es die limitierten Platzverhältnisse nicht zugelassen, den benötigten Raum zur weiteren Entfaltung zu geben.
Mangaka Hinako spricht im Nachwort selbst davon, dass sie sich „verzettelt“ habe. Diesen Eindruck teilen wir, dennoch hat das Werk auch durchaus einen ganz eigenen Reiz. Insbesondere weil das Thema Dreier in den hierzulande bekannten Boys-Love-Manga kaum behandelt wird, hat uns der Einzelband trotz des inhaltlich fragwürdigen Verlaufs, der vorwiegend irrationalen Charakterentscheidungen geschuldet ist, nicht schlecht gefallen.
Auch der Zeichenstil sowie die zwei mehr als ansehnlichen Hauptfiguren tragen sicherlich zu diesem insgesamt doch recht positiven Gesamtempfinden von uns bei. Fuck Buddy ist vornehmlich ein Erotikwerk – man könnte Hentai sagen – und als solches sollte es unserer Meinung nach gemessen werden. Fans, die sich für Boys-Love-Smut begeistern, sollten sich durchaus einmal eingehender mit dem Manga beschäftigen.
Abschließend bedanken wir uns bei dem Team um Hayabusa für die unverbindliche Bereitstellung eines Belegexemplars.