20. „Internationaler Comic-Salon Erlangen“ 2022: Besucherrekord und Gast aus Japan
Nachdem der Comic-Salon Erlangen 2020 pandemiebedingt nur digital umgesetzt werden konnte, war dieses Jahr wieder eine Präsenzveranstaltung möglich. Die vollen Zelte haben einen neuen Besucherrekord beschert. Datev war dabei bereits zum vierten Mal in Folge der Hauptsponsor des Events.
Wir waren dieses Jahr mit dabei und haben unter anderem ein Interview mit dem anwesenden Ehrengast von Carlsen Manga!, Eldo Yoshimizu, führen dürfen. Nachfolgend berichten wir von unseren Eindrücken zu dem Event und darüber, ob der Comic-Salon Erlangen auch für Manga-Fans interessant ist.
Location und Aufteilung
Die Location des Comicsalons ist in Bahnhofsnähe, direkt beim Schlossplatz und Schlossgarten, zu finden. Innerhalb von fünf bis zehn Gehminuten vom Bahnhof konnte man in die Innenstadt laufen, dort stand Messe-Zelt A. In diesem waren vor allem die größeren Comic-Verlage wie Carlsen, Panini und Egmont anzufinden. Aber auch KAZÉ Manga und David Füleki waren dort mit einem Stand vertreten.
Wer von dieser Halle ein Stück weiterlief, kam schnell zum Messe-Zelt B inmitten des Schlossparks. In diesem waren kleinere Verlage wie Reprodukt sowie vereinzelte Zeichner angesiedelt, alles war ein wenig enger als im Hauptzelt. Wenn man von Zelt B aus ein wenig weiter durch den wunderschönen Schlosspark spaziert ist, ist man schon auf das Messe-Zelt C gestoßen. In diesem konnten hauptsächlich kleinere Künstler besucht werden.
Durch diese Aufteilung und die Integration des Events in die Innenstadt von Erlangen, entstand eine viel angenehmere Atmosphäre als bei den klassischen Conventions, wie beispielsweise die DoKomi. Alles war leicht zu Fuß erreichbar, in der Stadt selbst haben wir viel Werbung für den Comic-Salon bemerkt.
Ein Hygienekonzept beziehungsweise eine Verpflichtung, Masken auf dem Veranstaltungsgelände zu tragen, existierte leider nicht. Der Eintritt von 10,00 € für eine Tageskarte beziehungsweise 26,00 € für eine Dauerkarte ist für das gebotene Programm unserer Meinung nach jedoch mehr als angemessen.
Signierstunden & Programm
Einige Verlage wie Egmont Manga oder Carlsen Comic / Carlsen Manga! veranstalteten mit den eingeladenen Ehrengästen, beispielsweise Eldo Yoshimizu, Signierstunden. Sofern diese stattgefunden haben, konnte man schon früh eine längere Schlange in dem Messe-Zelt bis zu den Ständen feststellen. Beim normalen Schlendern hat das zwar teilweise ein wenig gestört, dennoch war es schön, anzusehen, wie viele – sicherlich teilweise auch von weit weg – angereist sind, um ein Autogramm ihrer Idole zu ergattern.
Neben den Signierstunden gab es aber jede Menge Workshops, Lesungen, Vorträge und das Comic Film Fest, in dem Erlanger Kinos über vier Tage hinweg ein abwechslungsreiches Programm an Animationsfilmen, Comic-Verfilmungen und Dokumentationen abgespielt haben. Fans hatten so die Chance, Anime-Filme wie Josie, Der Tiger und die Fische, Detektiv Conan – The Movie (25) – Die Halloween-Braut und JUJUTSU KAISEN 0 zu sehen.
Fazit
Der Comic-Salon vermittelt ein viel in die Stadt Erlangen integriertes Gefühl. Man merkt, dass die Umsetzung auf eine gute Atmosphäre Wert legt, anders als die ein oder andere Convention, wo es gefühlstechnisch nur um die Einnahmen beziehungsweise die Gewinnmaximierung geht. Bei uns konnte der diesjährige Comic-Salon mit seinem Charme punkten.
Mit 30.000 Besuchern verzauberte der Comic-Salon laut eigenen Angaben einen neuen Besucherrekord. Etwas schade ist hier, wie anfänglich kurz erwähnt, dass es keine richtigen Hygieneregelung gab. Gerade bei der Menge der Besucher wäre hier eine Regelung, um Ansteckungen vorzubeugen, wünschenswert gewesen.
Man merkt natürlich, dass sich das Event primär an die Comic-Szene richtet, aber auch der asiatischen Kunst wird aufgeschlossen entgegengetreten. Da insgesamt jedoch nur wenige Manga-Verlage vor Ort waren, fiel bis auf KAZÉ Manga die Auswahl an mitgebrachten Manga recht spärlich aus.
Umso mehr Zeit hat man, um einen Blick auf die Unmengen an Comic-Erscheinungen zu werfen – und auch mal diese für sich zu entdecken. Im Schlossgarten gab es zudem genug Sitzmöglichkeiten, um sich zu entspannen oder um ein Buch bei den Sonnenstrahlen und der grünen Aussicht zu genießen.