Review zu „Kleiner Tai & Omi Sue - Süße Katzenabenteuer“, Band 03
Während in Japan erst vor wenigen Wochen Band 05 von Kleiner Tai & Omi Sue - Süße Katzenabenteuer erschienen ist, hat Carlsen Manga! zuletzt Band 03 der Cat-Comedy-Reihe auf Deutsch veröffentlicht. Wir haben uns die Fortsetzung der episodischen Geschichtensammlung etwas genauer angeschaut und berichten euch im Folgenden von unseren Eindrücken.
Der dritte Band ist hierzulande seit Ende Mai erhältlich. Der Hamburger Verlag veröffentlicht das Werk als Klappenbroschur im Standard-Taschenbuchformat – in Vollfarbe. Das Softcover zählt etwas mehr als 120 Seiten und wird mit einem Bastelbogen zum Ausschneiden und Falten ausgeliefert. Dieser wurde ursprünglich von Jérémy Mariez für die Ausgabe vom französischen Herausgeber nobi nobi ! entworfen. Die Printfassung wird für 9,00 € pro Band angeboten, das E-Book kostet 5,99 €.
Inhaltsbeschreibung
Der Junggeselle Natsuki wurde von einem Bekannten gebeten, das Katzen-Baby Tai vorübergehend aufzunehmen. Dieser konnte die Bitte einfach nicht ablehnen und hat schließlich zugestimmt. Im Single-Haushalt lebt bereits Sue, mit ihren siebzehn Jahren ist die Katzendame längst eine Seniorin. Ihr ruhiger Alltag besteht aus Essen, Schlafen und Putzen – doch damit ist (vorerst) Schluss, seit der junge Kater hinzugestoßen ist.
Für Tai ist die neue Umgebung ein großer Spielplatz, überall gibt es etwas zu erkunden. Die Neugier bringt Chaos in das bislang friedliche Zusammenleben, Sue hat sich daher zuletzt dem kleinen schwarzen Wirbelwind angenommen. Mit der erfahrenen Katze an seiner Seite lernt Tai, Gefahren zu erkennen und zu vermeiden. Auch das Verhalten gegenüber anderen Katzen konnte er bereits üben.
Im dritten Band klärt Sue den Rabauken unter anderem über die Gefahren einer Treppe auf. Dieser hört natürlich nicht, stattdessen purzelt er auf dem Weg zum Futter nach unten – zum Glück landen Kätzchen immer auf ihren vier Pfoten. Außerdem stehen verschiedene Feiertage an: Weihnachten, Neujahr und das Kirschblütenfest Hanami.
Die größte Entwicklung dreht sich diesmal um das gemeinsame Wohnen – Natsukis Bekannter kehrt zurück und ist bereit, Tai wieder zu sich nach Hause zu holen. Das bedeutet Trennung. Nachdem sich Sue mit der Umstellung am Anfang etwas schwer getan hat, bemerkt sie nun, wie einsam sie sich fühlt. Auch Tai möchte seine Freundin wiedersehen …
Visualisierung
Im Seitenaufbau ist Kleiner Tai & Omi Sue - Süße Katzenabenteuer insgesamt sehr kleinteilig, häufig enthält eine Seite bis zu acht Panels. Da diese aber sehr sauber voneinander getrennt sind, entstehen keine Verwirrungen beim Lesen – die neu arrangierte, westliche Leserichtung irritiert dabei nicht. Die Erzählung umfasst nur wenig Text, der Fokus liegt klar auf der Bebilderung. Dadurch ist der Manga auch für eine jüngere Zielgruppe im Grundschulalter ganz hervorragend geeignet.
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Manga-Trailer zu Kleine Katze Chi
Der Cartoon-artige Zeichenstil und die schlichte Kolorierung sind bereits von den vorangegangenen Werken der Künstlerin, Kleine Katze Chi und Kleine Katze Chi: Chi's Sweet Home, bekannt. Konami Kanata setzt hierbei insbesondere auf eine bewusst überzogene Mimik ihrer Figur, um die Komik zusätzlich – und vor allem optisch – herauszuarbeiten.
Carlsen Manga! stellt eine kostenlose Leseprobe zu dem Titel bereit. Diese umfasst das gesamte erste Kapitel. Wer noch ein paar Seiten mehr zur Ansicht möchte, kann außerdem das zweite Kapitel auf Französisch lesen. Alternativ ist im Handel vor Ort ein vorsichtiger Blick in das Buchinnere möglich, der Release ist nicht eingeschweißt.
Fazit
Im dritten Band droht die Trennung von Sue und Tai – glücklicherweise ist diese nicht von Dauer, der ganze Handlungsstrang darum verläuft sich schnell. Nach ihrer Wiedervereinigung werden die Ereignisse aus dem gemeinsamen Leben der Samtpfoten wie aus den ersten beiden Bänden gewohnt weitererzählt.
Trotz der episodischen Grundstruktur ist zunehmend eine Art roter Faden vorhanden, das Storytelling ist chronologisch und arbeitet zudem mit Verweisen auf bereits vergangene Kapitel. Tai probiert sich zum Beispiel wieder einmal daran, Sue zu erschrecken. Für den kommenden Band ist zudem eine neue Figur, eine weitere Katze, angekündigt. Diese wird schon hier mehr oder weniger dezent eingeflickt.
3 Bilder
Bei Kleiner Tai & Omi Sue - Süße Katzenabenteuer handelt es sich um einen puren Feel-Good-Titel. Wer den Umgang mit (jungen) Katzen kennt, wird einige Verhaltensweisen auf jeden Fall wiedererkennen. Mangaka Konami Kanata ist selbst eine Katzen-Mutti und hat ihre eigenen Erfahrungen eingebracht, das merkt man an vielen Stellen.
Im Gegensatz zu My Roommate is a Cat und A Man and his Cat ist das vorliegende Werk kindlicher, sowohl inhaltlich als auch optisch. Es ist damit aus unserer Sicht besonders für Kinder im Grundschulalter – oder sogar jünger – empfehlenswert. Gleichwohl ist das Lesevergnügen nicht einzig auf dieses Publikum beschränkt, uns gefällt der Manga trotz des insgesamt etwas repetitiven Charakters ebenfalls gut.
Abschließend bedanken wir uns herzlich bei Carlsen Manga! für die Zurverfügungstellung eines Belegexemplars.