Review zu „Kiraide Isasete - Lass mich dich hassen“ Band 03
Mit Kiraide Isasete - Lass mich dich hassen veröffentlicht TOKYOPOP seit vergangenem Juni eine Boys-Love-Reihe aus dem Omegaverse-Segment. Nachdem wir bereits die ersten beiden Bände im Rahmen von Reviews besprochen haben, werfen wir nun auch einen Blick auf die jüngst erschienene Fortsetzung.
Band 03 ist zum 12. Oktober in den Handel gekommen. Aktuell ist der Manga verlagsvergriffen – im regulären Handel sind noch Exemplare zu bekommen, darüber hinaus dürfte in absehbarer Zeit ein Nachdruck erfolgen. Wie schon zuletzt wird ein Gesamtumfang von rund 210 Seiten sowie bedruckte Coverinnenseiten geboten. Die Printausgabe kostet 8,00 € pro Band, E-Books sind für die Zukunft angekündigt. Wann genau mit diesen zu rechnen ist, verbleibt abzuwarten.
Inhaltsbeschreibung
Omega Naoto hatte einen schweren Start in das Erwachsenenleben. Nachdem er von einem Mitschüler vergewaltigt und dabei geschwängert wurde, hat er Töchterchen Shizuku zu Beginn alleine aufgezogen. Unterstützung erhielt er lediglich von seiner Mutter. Erst als der Single-Vater den Alpha Hazuki, seinen Schicksalspartner, kennengelernt hat, ging es in seinem Leben wieder spürbar bergauf.
Nach einigem Hin und Her sind die beiden inzwischen ein glückliches Pärchen. Zuletzt haben sie ihr Glück mit einem gemeinsamen Sohn namens Minato gefestigt. Diesen gilt es nun großzuziehen. Shizuku geht unterdessen schon in die Grundschule. Gerade steht das Sportfest bevor – der perfekte Anlass, um als Familie zusammenzukommen. Im dritten Band wird der „normale Alltag“ der Patchwork-Familie behandelt.
Außerdem rücken zwei neue Figuren in den Mittelpunkt. Die beiden Lehrer Asanaga und Yanagi, die an Shizukus Schule unterrichten, befinden sich jeweils in einem inneren Konflikt rund um ihre Gefühle. Beide benötigen unbedingt Beratung in Sachen Liebe. Naoto und Hazuki kommen da mit ihren Erfahrungen wie gerufen …
Visualisierung
Mangaka Hijiki präsentiert Kiraide Isasete - Lass mich dich hassen in einer schlichten Optik. Der Stil baut auf eine feine Strichführung, die einzelnen Linien sind entsprechend dünn gezogen. Mit verschiedenen Grauabstufungen sind den Zeichnungen eine gewisse Räumlichkeit sowie Licht- und Schatteneffekte verliehen. Rasterfolien finden zudem im Hintergrund Gebrauch.
Das Charakterdesign ist zwar nicht sonderlich ausgefallen, sorgt durch den natürlichen Flair aber für einen sympathischen Eindruck. Baby Minato und Shizuku haben jeweils einen sichtlich runden Kopf sowie überzeichnete Augen. Auf diese Weise wird das Kindliche der beiden (Halb-)Geschwister betont.
Wie im Original sind die erotischen Szenen „zensiert“. Wann immer Naoto und Hazuki miteinander intim werden, ist mit weißen Silhouetten gearbeitet. Auch darüber hinaus ist die Optik weniger explizit als vielleicht von anderen Titeln gewohnt. Trotz mehrerer Smut-Szenen ist der Titel bei der Darstellung insgesamt relativ soft gehalten.
Wegen der Altersempfehlung von ab 18 Jahren ist der Release standardmäßig eingeschweißt. Deswegen ist es im Normalfall nicht möglich, im Handel vor Ort reinzublättern. TOKYOPOP stellt Interessierten jedoch eine kurze Online-Leseprobe von knapp über zehn Seiten bereit. Für weitere Eindrücke empfehlen wir einen Blick in die Preview zur japanischen Ausgabe.
Fazit
Nachdem die beiden vorangegangenen Bände einen merklichen Fokus auf das Drama rund um Naotos Vergangenheit gelegt haben, rückt mit Band 03 nun das alltägliche Zusammenleben stärker in den Mittelpunkt. Außerdem wird ein komplett neues Pairing eingeführt, dem reichlich Aufmerksamkeit zukommt. Genau dadurch fühlt sich der Manga aber vielmehr wie eine Side Story als eine Fortsetzung an.
Die Geschichte ist im Kern tendenziell zahm angelegt, auf Smut-Szenen verzichtet Mangaka Hijiki allerdings nicht. Stellenweise wirkt dieser Fanservice leider etwas erzwungen. Der schlichte Zeichenstil hält das Ganze aber zumindest in Grenzen, sodass es nicht allzu sehr aufträgt. Kiraide Isasete - Lass mich dich hassen punktet diesmal vor allem mit der Thematik um Töchterchen Shizuku, ihre Entwicklung ist das Highlight der Geschichte. Insgesamt dürften Fans der Reihe mit dem weiteren Verlauf wohl zufrieden sein.
© Hijiki 2019, 2020 / Libre Inc.
Das Boys-Love-Publikum darf sich hier auf einen Titel freuen, in dem es sowohl Zärtlichkeiten als auch Erotik gibt. Eine allgemeine Empfehlung möchten wir an dieser Stelle nicht aussprechen, dafür fehlt uns persönlich das gewisse Etwas. Für Fans von Werken rund um den Familienaspekt – wie Trau Dich und Wolfspapa im Schafspelz – ist der Manga aber sicherlich empfehlenswert. Der Omegaverse-Anteil ist präsent, drängt sich aber nicht unangenehm auf. Für unseren Geschmack ist dahingehend eine gute Balance gefunden, vor allem im dritten Band.
TOKYOPOP Deutschland hat diesen Artikel freundlicherweise mit einem entsprechenden Belegexemplar unterstützt.