Ersteindruck zu „The Girl I Like Forgot Her Glasses“
Mit The Girl I Like Forgot Her Glasses ist kürzlich der erste Manga aus dem Dokico-Verlag erschienen. Wir haben den Auftaktband gelesen und berichten im Folgenden von unseren Leseeindrücken.
Band 01 ist offiziell seit dem 03. August im Handel. Zum Preis von 10,99 € wird eine Aufmachung als Softcover-Großformat geboten. Gedruckt wurde auf hochwertiges Papier, das sich sowohl durch seine Dicke als auch reinweiße Farbe auszeichnet. In dem rund 130 starken Gesamtumfang sind außerdem fünf Farbseiten enthalten, die zum Teil selbst in Japan nicht in der gedruckten Taschenbuchausgabe enthalten waren.
Interessierte können den Titel wahlweise über den verlagseigenen Webshop bestellen – versandkostenfrei innerhalb Deutschlands. Dort winken, solange der Vorrat reicht, ein Poster sowie eine von zwei Postkarten als limitierte Gratis-Prämien. Eine deutschsprachige E-Book-Fassung ist laut Angaben des Herausgebers bislang nicht vorgesehen.
Inhaltsbeschreibung
Seit drei Tagen sitzen der 14-jährige Komura und Mie in der Schule nebeneinander. Wann immer der Mittelschüler nach rechts schaut, sieht er jetzt das Mädchen, welches sein Herz höherschlagen lässt. Selbst hinter der dicken Brille erkennt Komura noch die leuchtenden Augen seiner Sitznachbarin.
Doch selbst ohne Brille und mit zugekniffenen Augen ist Mie für Komura einfach wunderschön. Regelmäßig vergisst oder verliert die schusselige Schülerin ihre so dringend benötigte Sehhilfe. Glücklicherweise bietet Komura gerne seine Hilfe an – schließlich ist das die perfekte Gelegenheit, einander besser kennenzulernen. Andererseits lässt ihn diese Nähe immer wieder in Verlegenheit geraten.
Schnell stellt sich eine gewisse Regelmäßigkeit in ihrem gemeinsamen Alltag ein. Wann immer Mie ohne Brille ist, erhält sie Unterstützung von Komura. Bald treffen sich die beiden auch außerhalb des Klassenzimmers, gehen zusammen ins Café und einkaufen. Für den Jugendlichen beginnt damit eine Zeit voller Herzrasen …
Visualisierung
Mangaka Koume Fujichika hat die Geschichte geschrieben und selbst bebildert. Der Zeichenstil ist dabei, passend zur Handlung, vergleichsweise simpel gehalten. Ähnliches gilt für den Seitenaufbau, der sich aus sauber voneinander abgetrennten Panels zusammensetzt. Der Ursprung als Twitter-Comic ist hierbei mitunter noch zu erkennen.
Zur Ausgestaltung der Figuren sind vor allem Rasterfolien genutzt. Die Hintergründe sind ebenfalls nur dezent befüllt. Entsprechend liegt die Aufmerksamkeit beim Lesen in der Bildmitte und der dort transportieren Story. Größte Stärke ist die inneligende Dynamik, die sich aus der sehr überschaubaren Kapitellänge und dem ausbalancierten Text-Bild-Verhältnis ergibt.
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Der Release ist zum Schutz vor Beschädigungen eingeschweißt. Im Laden vor Ort kann daher in der Regel nicht ohne weiteres reingeblättert werden. Entsprechend empfiehlt sich für alle Interessierten ein Blick in die Online-Leseprobe. Diese ermöglicht, das gesamte erste Kapitel inklusive der einleitenden Farbseiten kostenlos zu lesen.
Fazit
Bereits Band 01 scheint zu vermitteln, was ungefähr von The Girl I Like Forgot Her Glasses zu erwarten sein dürfte: eine unschuldige RomCom mit Fokus auf zwei Mittelschüler. Obwohl die Erzählstruktur einem episodischen Aufbau folgt, ist innerhalb der verschiedenen Kapitel ein roter Faden zu erkennen. Komuras und Mies Beziehung baut sich schrittweise auf.
Bedingt durch den Umfang zwischen vier und achtzehn Seiten pro Kapitel gestaltet sich das Werk als angenehm kurzweilig. Mangaka Koume Fujichika stützt die locker-leichte Atmosphäre zudem durch ihre Zeichnungen. Die Reihe erinnert an Neck mich nicht, Nagatoro-san und Nicht schon wieder, Takagi-san!, allerdings verzichtet der vorliegende Titel auf den Aspekt des Neckens.
In Japan soll Anfang nächsten Jahres der Abschlussband von The Girl I Like Forgot Her Glasses auf den Markt kommen. Der Gesamtumfang von zwölf Bänden erscheint uns angemessen – die Geschichte bekommt damit wohl ausreichend Raum zur Entfaltung, ohne sich dauerhaft auf der Stelle zu bewegen. Ob Band 02 an diesen positiven Ersteindruck anknüpfen kann, wird sich voraussichtlich im November zeigen.
Die von Dokico gebotene Aufmachung ist entzückend. Eine wirklich hochwertige Produktion, bei der das verwendete Papier und der Druck gleichermaßen überzeugen. Darüber hinaus stellen die zusätzlichen Farbseiten ein besonderes Highlight dar. Hinsichtlich der redaktionellen Bearbeitung gefällt, dass die Suffixe, substanzieller Bestandteil der japanischen Sprache, beibehalten wurden. Fans mit dem nötigen kulturellen Grundverständnis werden diese Entscheidung des Kleinverlags sicherlich zu schätzen wissen.
Abschließend bedanken wir uns bei Dokico für die unverbindliche Bereitstellung eines Belegexemplars.
Disclosure: Der Chefredakteur von Manga Passion ist der Inhaber des Verlags. Auf den Inhalt der Review wurde in keinster Form Einfluss genommen.