Verlag altraverse über Zukunftspläne und Umsatzprognose für 2021
Der Geschäftsführer von altraverse, Dr. Joachim Kaps, hat im Rahmen eines Zusammenkommens von Fantasy-Verlegern vor Kurzem eine Präsentation zu dem Verlag, dessen Ausrichtung und Zukunftspläne gehalten. Wir fassen euch die wichtigsten Aussagen des Verlegers im Folgenden kompakt zusammen.
Kaps beginnt seinen Vortrag mit einer kurzen Vorstellung seiner Vita, die mit der Gründung von altraverse endet beziehungsweise zurzeit fortgesetzt wird. Dabei erklärt er, wie bereits einigen bekannt ist, dass das Unternehmen nicht nur ihm selbst gehört, sondern auch drei weitere Gesellschafter beteiligt sind. Die Anteile von altraverse sind wie folgt verteilt: Dr. Joachim Kaps (ca. 40 %), StoryDOCKS GmbH (ca. 30 %), Tulipan Verlag (ca. 20 %) und Hakusensha, Inc. (ca. 10 %).
„Mehr Wachstum für Manga & Manhwa in den deutschsprachigen Märkten mit Büchern und anderen Produkten“ dient zurzeit als Leitlinie bei der Ausrichtung des Verlags, Kaps betont in diesem Zuge die Wichtigkeit der crossmedialen Verlinkung, die Manga auch in Japan auszeichnet. Neben den Büchern sind beispielsweise Merchandise-Produkte ein Augenmerk von altraverse.
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Darüber hinaus, und das sei der nächste Schritt des Verlags, habe man die digitale Aufstellung des Verlags im Blick. Dabei möchte man im Weiteren bewusst nicht nur E-Book-Fassungen der einzelnen Titel herausgeben, sondern man bereite zurzeit vor, eine „Leseplattform für Manga für den deutschen Markt“ zu bauen. Weitere Details zu diesem Vorhaben führte Kaps an dieser Stelle allerdings nicht aus.
Im Kern des Unternehmenskonzept stehe das Entwickeln neuer Vermarktungsstrategien, um so sowohl neue Produktgruppen rund um das Thema Manga zu entwickeln als auch neue Zielgruppen für das Medium beziehungsweise die Medien zu erschließen. Dieser Prozess benötigt natürlich die entsprechende Zeit, Fachkompetenz und Finanzierungsmittel.
Dass altraverse bereits auf einem sehr guten Weg zur Erfüllung der eigenen Visionen ist, belegt die Umsatzprognose für das aktuelle Jahr. Kaps und sein Team rechnen mit 6,5 Millionen Euro Umsatz in 2021. Seit 2020 agiere der Verlag bereits profitabel – auch und vor allem weil der Manga-Markt in Pandemiezeiten einen noch nie dagewesenen Aufschwung erfahren habe. Auch KAZÉ Manga erklärte in der Vergangenheit, dass das letzte Jahr das umsatzstärkste Jahr seit Gründung des Labels gewesen sei.
Seit 2018 habe altraverse rund 2,75 Millionen Bücher verkauft, über 600 lieferbare Titel finden sich im Katalog des Verlags. Bekanntermaßen stoßen jeden Monat rund zwanzig Novitäten hinzu – dafür sorgen die mittlerweile 26 Mitarbeiter:innen des Herausgebers. Auch die Entwicklung von Fanprodukten gehe weiter voran.
Rund 60 Merchandise-Artikel habe man bereits zu verschiedenen Reihen produziert, weitere befinden sich in der Entstehung. Für das kommende Jahr seien 3-D-Figuren in Planung, in einem #altralive-Stream wurde im vergangenen Februar bereits eine Figur zu Gin Zarbos Das Geheimnis von Scarecrow angekündigt. Einzelheiten zu der Größe, dem Preis und Vertrieb stehen noch aus.
Im Anschluss geht Kaps auf den Erfolg der Fantasy-Titel des Verlags ein. Dabei erklärt er, dass das Interesse der Fan-Community dazu geführt habe, das Segment überhaupt in diesem Maße auszubauen. Vor allem Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt und Goblin Slayer! haben den Start des Unternehmens – auch absatztechnisch – stark geprägt.
Um sich von größeren und damit wirtschaftsstärkeren Konzernen wie der Carlsen Verlag GmbH abzusetzen, habe man sich bewusst dazu entschieden, „ein bisschen schräger“ zu sein. Auch die Flexibilität und Zugänglichkeit von altraverse hebt Kaps als zentrale Stärken gegenüber anderen Herausgebern hervor.
Eine weitere Stärke sieht Kaps zudem in dem Kontakt zwischen altraverse und der Leserschaft, die hohe Präsenz auf den verschiedenen Conventions, das dort gebotene Programm und nicht zuletzt die regelmäßiges #altraverse-Livestreams
Abschließend kommt der Geschäftsführer auf die lokalen Produktionen von altraverse zu sprechen, bei denen der Hamburger Herausgeber längst eine Führungsposition übernommen hat. Obwohl der Verlag überwiegend Lizenzen aus Fernost beziehe, ist es Kaps wichtig, „eigene Marken mit jungen Autoren aus Europa zu kreieren“.
Das Arbeiten mit Künstler:innen aus dem deutschsprachigen Raum biete verbesserte Möglichkeiten, eigene Ideen umzusetzen. Um für eine bessere Entlohnung dieser lokalen Kreativen zu sorgen, habe man die limitierten Collectors Edition geschaffen. Diese bieten Hardcore-Fans die Möglichkeit, die Titel in besonderer Form zu unterstützen und gleichzeitig in den Genuss speziell entwickelter Vorzüge, wie zum Beispiel Acryl-Anhänger oder Mini-Artbooks, zu kommen.
Der höhere Preis sorge unter anderem aber auch dafür, dass den deutschsprachigen Künstler:innen höhere Vorschüsse und Royalties gezahlt werden können. Kaps bestätigt, dass die limitierten Collectors Editions mittlerweile fester Bestandteil bei Projektplanungen seien. Zurzeit lägen die Auflagen dieser speziellen Ausgaben zwischen zweieinhalb und dreitausend Exemplaren.