Hervorragend: „Vampeerz“, Band 02
Nachdem wir Anfang Januar unseren Ersteindruck zu Akilis Vampeerz veröffentlicht haben, verfolgen wir die Girls-Love-Reihe mit Supernatural-Elementen natürlich auch weiterhin für euch. Der zweite Band ist dabei seit dem 01. April bei Egmont Manga erhältlich.
Die Fans des Genres dürfen sich dabei auf das gebotene Großformat freuen, für dessen Druck auf ein besonders hochwertiges Papier zurückgegriffen wurde. Sowohl in Farbe als auch Dicke entspricht dies deutlich höherer Qualität als andere Veröffentlichungen des Berliner Labels. Auch bei Kase-san fand dieses Papier in der jüngsten Vergangenheit beispielsweise Verwendung.
Das Frontcover des rund 160 Seiten umfassenden Mangas ist großzügig mit Spotlack veredelt. Der Preis von 10 Euro (D) scheint somit gerechtfertigt. Für 8,99 Euro pro Band ist der Titel außerdem als E-Book erhältlich. Wir raten aufgrund der edlen Ausstattung allerdings ganz klar zum gedruckten Buch – das schmückt das eigene Regal auf jeden Fall.
Inhaltsbeschreibung
Nach dem Tod ihrer Großmutter traf die 14 Jahre alte Ichika bei der folgenden Trauerfeier auf Aria, ein blondes Mädchen. Obwohl diese ebenfalls noch sehr jung aussieht, ist sie bereits mehr als 200 Jahre alt. Denn es handelt sich bei der attraktiven Erscheinung nicht um einen Menschen, sondern um eine Vampirin.
Dies schreckt Ichika aber nicht ab, denn sie möchte sich unbedingt mit Aria anfreunden – und zunächst scheint dieser Plan aufzugehen. Auch ihr Blut teilt sie gerne mit der ausländisch aussehenden Schönheit. Nachdem sich die Beziehung zwischen den beiden Mädchen etwas gefestigt hat, trägt Aria jedoch eine ungewöhnliche Bitte vor: Sie möchte durch die Hand Ichikas sterben.
Um ihren Tod herbeizuführen, muss sie mit einem speziellen Schwert vernichtet werden. Doch können nur wenige die magische Waffe, die auch als das „heilige Schwert“ bekannt ist, führen. Zwar ist dies der Vierzehnjährigen möglich, aber ihre Freundin möchte sie nicht verlieren – erst recht nicht durch Mord. Sie beschloss daher, dem Wunsch ihrer neugewonnenen Freundin nicht nachzukommen.
Da diese allerdings keine andere Möglichkeit als Ichika zu überzeugen sieht, quartierte sie sich zuletzt kurzerhand in dem Haushalt von der Schülerin ein. Die Eltern unter Hypnose haben dagegen keinerlei Einwände vorzubringen. Während Aria versucht, ihre Hinrichtung zu erreichen, stellt sich allmählich so etwas wie ein Alltag ein.
Es kommt schließlich soweit, dass das blonde Mädchen auch in eine Klasse mit Ichika geht. Um Aria einen Freundeskreis an die Hand zu geben, plant Ichika ihre Freundin im Bekanntenkreis vorzustellen. Eine Grill-Party samt anschließender Mutprobe bei Nacht soll die größer gewordene Gruppe zusammenschweißen.
Während sich die Jugendlichen amüsieren, bahnt sich in der Stadt ein Unheil an …
Der Auftakt erschien uns zuletzt wie ein ausgedehnter Prolog, dieser Eindruck ist nach Abschluss von diesem Band endgültig verloren. Die Geschichte nimmt mit dem zehnten Kapitel rasant an Fahrt auf, eine neue Figur schlüpft dabei – zumindest für den Moment – in die Schurken-Rolle. Weiteres dahingehend wird der dritte Band enthüllen.
Im zweiten Band sind überraschend viele Slice-of-Life-Vibes gegeben, die der Stimmung des Mangas unglaublich guttun. Darüber hinaus sind ausreichend viele Girls-Love-Elemente gegeben, wenngleich das Interesse bislang nur seitens Ichika ausgeht. Natürlich findet auch der übernatürliche Teil der Geschichte entsprechende Zuwendung, neben entspanntem Grillen und einer schaurigen Nachtwanderung ist auch das Kämpfen gegen Wildtiere geboten. Eine wunderbare Genre-Kombination, die im zweiten Band geboten wird.
Visualisierung
Außerdem besticht die visuelle Inszenierung. Das erklärte Format hebt die großflächigen Darstellungen wunderbar hervor. Mit dem klar geordneten Seitenaufbau ist zudem ein dynamischer Lesefluss garantiert, der darüber hinaus durch zahlreiche Speedlines bei den actionhaltigen Passagen unterstützt wird.
Ebenfalls gelungen: Die Präsentation des nächtlichen Settings. Mit dunkel beziehungsweise überwiegend schwarz gehaltenen Hintergründen wird die Mutprobe in stimmiger Atmosphäre verbildlicht. Rasterfolie verleiht den Zeichnungen darüber hinaus Struktur, wobei bei der Verwendung definitiv nicht übertrieben wurde.
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Des Weiteren überzeugen die Charakterdesigns, bei denen Akili seine gesamte Kreativität auszulassen scheint. Die Mimik in einigen Szenen ist schlichtweg als urkomisch zu beschreiben, dadurch ist der Handlung trotz ihres durchaus düsteren Kerns ein besonderer Witz verliehen – in der Optik. Die vereinzelten Girls-Love-Szenen sind mit einem Hauch von Erotik abgebildet, wunderschön harmonisch im Gesamtbild.
Eine deutschsprachige Leseprobe zum ersten Band ist an dieser Stelle samt einigen Informationen zum japanischen Original-Release hinterlegt.
Fazit
Es gibt wenig zu sagen – schlichtweg: ein rundum gelungener zweiter Band. Sowohl die beschriebene Genre-Kombination als auch die wahrlich herausragende Visualisierung durch Mangaka Akili überzeugen uns. Es bleibt gespannt abzuwarten, in welche Richtung sich Vampeerz entwickeln wird, zahlreiche Möglichkeiten sind auf jeden Fall geboten.
Das von Egmont Manga ausgesuchte Großformat wird dem Titel gerecht, insbesondere die hohe Papierqualität erfreut das Leser- wie Sammlerherz. Die veranschlagten 10 Euro (D) sollten es Girls-Love-Fans wert sein, sofern übernatürliche Szenarien nicht vollkommen abgelehnt werden. Wenngleich eben zu erwähnen ist, dass überraschenderweise auch Slice-of-Life-Elemente enthalten sind.
Bis zum dritten Band ist sich allerdings noch ein wenig zu gedulden, denn dieser erscheint erst Anfang August auf Deutsch. Zum vierten Band liegt gegenwärtig noch kein geplantes Veröffentlichungsdatum vor. Sobald es dazu Neuigkeiten gibt, werden wir den entsprechenden Datenbank-Eintrag aber schnellstmöglich aktualisieren.
Wir bedanken uns abschließend bei Egmont Manga für das unverbindlich zur Verfügung gestellte Belegexemplar.