Review zu Hansodes „He is my Destiny“
Bei Hayabusa ist eine Vielzahl von verschiedenen Boys-Love-Titeln erhältlich – auch einige Omegaverse-Werke finden sich inzwischen im verlagseigenen Katalog. Darunter der Einzelband He is my Destiny. Wir haben den jüngsten Nachdruck zum Anlass genommen, um uns die Geschichte des Mangas etwas genauer anzuschauen. Wir berichten euch im Folgenden von unseren Eindrücken.
Hayabusa hat den Einzelband offiziell zum 30. November 2021 herausgegeben. Die erste Auflage war schnell verlagsvergriffen, mittlerweile wurde aber ein Nachdruck ausgeliefert – Fans dürfen sich dabei ausnahmsweise auch in der zweiten Auflage über eine SNS Card freuen. Aufgrund eines Irrtums wurde diese erneut beigelegt. Die enthaltene Hochglanz-Farbseite ist ebenfalls nicht auf die Erstauflage limitiert. Für den 180 Seiten starken Gesamtumfang ist ein Preis von 8,00 € angesetzt, das E-Book wird für 6,99 € angeboten.
Inhaltsbeschreibung
Aufgrund evolutionstechnischer Umstände hat sich die Menschheit weiterentwickelt. Die Unterteilung in Männer und Frauen ist mittlerweile überholt, stattdessen werden Menschen als Alphas, Betas oder Omegas kategorisiert. Innerhalb der Gesellschaft hat sich dabei längst eine neue Hierarchie etabliert, bei der die Alphas ganz an der Spitze stehen.
Die sogenannten Omegas, die abwertend auch als Halsbänder bezeichnet werden, sind dabei quasi das Schlusslicht und sind besonders häufig Opfer von Sexualverbrechen. Betas bilden die große Mehrheit, sie gelten als die Normalos. Auch Protagonist Izumi ist ein Beta – im Gegensatz zu anderen seiner Art ist er bei den elitären Alphas allerdings sehr beliebt. Häufig wird er sogar für einen Alpha gehalten.
Hanazono hält den Studenten bei ihrer ersten Begegnung zunächst ebenfalls fälschlicherweise für einen Alpha. Wegen negativer Erfahrungen in der Vergangenheit, möchte er als getarnt lebender Omega eigentlich keinen Kontakt zu Fremden, doch er spürt, dass Izumi anders ist. Auch der junge Beta-Mann bemerkt, dass von Hanazono etwas ganz Besonderes ausgeht …
Visualisierung
Der Stil von Mangaka Hansode ist schlicht und modern. Obwohl die Hintergründe überwiegend nur mit einfachen Rasterfolien ausgestaltet sind, wirken die einzelnen Seiten nicht leer. Der Fokus ist ganz auf den Bildmittelpunkt gelenkt, die Figuren sind recht großflächig platziert, sodass kein unangenehm-minimalistischer Eindruck entsteht. Lediglich das überraschend simple Design der Augen irritiert zu Beginn etwas, die Darstellung ist dahingehend nicht unbedingt gewöhnlich – hat aber gerade dadurch einen gewissen Liebreiz, wie wir finden.
Mit dünnen Linien ist den Zeichnungen vielfach die nötige Struktur verliehen, verschiedene Grauabstufungen tragen ebenfalls zu einem Gefühl von Räumlichkeit bei. Darüber hinaus wartet He is my Destiny mit einer ansprechenden Panelanordnung auf, die einen ungestörten Lesefluss begünstigt. Erotik ist andeutungsweise eingebracht, Hayabusa empfiehlt das Werk ab 16 Jahren.
Aufgrund des enthaltenen Extras hat der Herausgeber den Einzelband eingeschweißt. In der Regel kann daher nicht im Handel vor Ort durchgeblättert werden, allerdings stellt Hayabusa allen Interessierten eine kostenlose Online-Leseprobe bereit. Neben der Farbseite und einer Einführung in das Omegaverse-Setting ist in dieser das gesamte erste Kapitel enthalten.
Fazit
Nach den ersten Seiten war unsere Hoffnung groß, dass sich He is my Destiny einmal eingehender mit den Betas innerhalb der Omegaverse-Thematik beschäftigt. Leider hat sich dieser Ansatz im weiteren Verlauf schnell verloren. Der Einzelband hält viel eher eine klassische Liebesgeschichte bereit, die das sprichwörtliche Rad – auch mit dem enthaltenen Plot Twist – zwar nicht neu erfindet, in der Umsetzung aber dennoch soweit gefällt.
Wegen des limitierten Gesamtumfangs entwickeln sich die Geschehnisse schnell, den Charakteren fehlt es daher bis zum Schluss an einer gewissen Tiefe. Es ist wirklich schade, dass Mangaka Hansode das Werk nicht in einem größeren Rahmen verwirklichen konnte, denn in ihrer Erzähl- und Zeichenkunst steckt viel ungenutztes Potenzial. Trotz einzelner Schwächen haben wir das Lesen als wirklich vergnügsam empfunden und würden den Manga infolge zur leichten Unterhaltung weiterempfehlen.
Abschließend bedanken wir uns herzlich beim Team um Hayabusa für die unverbindliche Zurverfügungstellung eines Belegexemplars.