Review zu „Angels of Death“ Band 02
Im vergangenen Januar war der zweite Band von Angels of Death der meistverkaufte TOKYOPOP-Titel. Nach unserem Ersteindruck zu der Reihe haben wir jetzt die besagte Fortsetzung gelesen. Ausgehend davon berichten wir im Folgenden von unseren weiteren Eindrücken zu dem Manga.
TOKYOPOP hat Band 02 offiziell zum 11. Januar veröffentlicht. In dem rund 160 Seiten starken Gesamtumfang sind zu Beginn drei Farbseiten, gedruckt auf mattes Papier, enthalten. Darüber hinaus wartet die Erstauflage mit einer großzügigen Relieflack-Veredelung auf. Sowohl Front- und Backcover als auch der Buchrücken sind also mit ertastbaren Elementen versehen, zusätzlich reflektieren die entsprechenden Flächen im richtigen Blickwinkel. Das Buchrückenbild, welches sich über alle zwölf Bände erstrecken wird, rundet den deutschsprachigen Release ab. Preislich liegt der Manga bei den gewohnten 7,50 € (Print) beziehungsweise 5,99 € (E-Book).
Inhaltsbeschreibung
Die 13-jährige Rachel ist zuletzt ohne Erinnerungen aufgewacht. Kurz nachdem sie den nahezu leeren Raum mit der Überwachungskamera verlassen hatte, stößt sie auf einen Hinweis. Geschrieben steht: „Wer nicht getötet werden will … dem bleibt nichts anderes übrig, als über die anderen Stockwerke weiter nach oben zu gelangen.“
In der Tat dauerte es daraufhin nicht lange, bis sie auf Isaac, einen Mann im Kapuzenpulli mit bandagiertem Gesicht, getroffen ist, der sie zugleich mit seiner Sense attackierte. Dass Rachel so gar nicht an ihrem Leben hängt, ist für den Serienkiller allerdings ein wahrer Stimmungskiller – er möchte den Mord genießen und sich an der Verzweiflung seines Opfers ergötzen.
©Kudan Naduka 2016 ©Makoto Sanada 2016 / KADOKAWA CORPORATION
Gleichzeitig liegt ihm daran, das seltsame Gebäude zu verlassen. So kommt es, dass die beiden einen Deal machen: Wenn Rachel Isaac zum Verlassen des Turms verhilft, wird dieser im Gegenzug ihren größten Wunsch erfüllen und sie umbringen. Bis es so weit ist, muss sich das Duo aber erst einmal von Etage zu Etage durchschlagen.
Jedes Stockwerk verfügt dabei über eine Art Wächter. Nachdem sie zuletzt den krankhaft auf Augen versessenen Daniel überwunden haben, tritt mit Edward Mason jetzt ein anderer Freak in Erscheinung. Dessen Obsession für Gräber und sein Wunsch, Rachel auf der Stelle zu bestatten, behindern das Weiterkommen …
Zeichenstil
Erneut kristallisiert sich die Optik als die zentrale Stärke von Angels of Death heraus. Basierend auf dem zugrundeliegenden Videospiel von Makoto Sanada präsentiert Kudan Naduka den vorliegenden Manga. Die Umsetzung glänzt mit einer sauberen Linienführung sowie starken Kontrasten. Merklich betonte Soundwords und Speedlines tragen ebenfalls zu einer belebten Atmosphäre bei.
Durch viele groß angelegte Zeichnungen gelingt ein aktiver Lesefluss. In Kombination mit der Handlung ergibt sich eine stimmige Einheit, die es erlaubt, den zweiten Band in vergleichsweise kurzer Zeit zu lesen – ohne dass die einzelnen Abläufe gehetzt wirken. Dass die Bebilderung für den düsteren Inhalt, unserem Empfinden nach, ein wenig zu clean gehalten ist, fällt dadurch kaum ins Gewicht.
TOKYOPOP stellt allen Interessierten eine kostenlose Online-Leseprobe bereit. Diese beinhaltet auf fast 50 Seiten das gesamte erste Kapitel inklusive der vier einleitenden Farbseiten. Da die Taschenbücher nicht eingeschweißt sind, kann darüber hinaus im Handel vor Ort für weitere Eindrücke behutsam reingeblättert werden.
Fazit
Der zweite Band führt das aus dem Auftakt bekannte Konzept nahtlos fort. Rachel und Zack treffen mit Edward auf den nächsten psychisch angeschlagenen Gegner. Im Verlauf der vier enthaltenen Kapitel werden dessen Motive anhand seiner Vergangenheit erklärt – wie es zuvor schon mit Daniel auf der vorangegangenen Ebene gehandhabt wurde. Hier punktet der Manga im Vergleich zum zugrundeliegenden Indie Game mit reichlich Hintergrundinformationen. Obwohl die Reihe nicht das Originalwerk darstellt, sind insgesamt mehr Details zu erwarten.
Neben den ansonsten recht überschaubaren Action-Momenten wird ein weiterer Teil der Biografie beider Hauptfiguren enthüllt. Langsam ergibt sich damit ein Gesamtbild, eine Entwicklung von romantischen Gefühlen scheint in Ansätzen ebenfalls erkennbar. Inwiefern sich diese fortsetzt, bleibt abzuwarten. Bisher liegt der Fokus auf dem Mystery-Aspekt, dieser geht mit einem grotesken Horror einher.
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TOKYOPOP zum Deutschland-Start von Angels of Death
Wer zartbesaitet ist, sollte von Angels of Death tendenziell Abstand nehmen: Der Umgang mit dem Thema Tod beziehungsweise Suizid ist nicht sensibel und könnte für Teile der Leserschaft seelisch belastend wirken. Im zweiten Band kommen außerdem Tiere zu Schaden. Es empfiehlt sich im Allgemeinen, den Inhalt nicht genauer zu reflektieren – der Titel bietet primär kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch. Fans von Horror-Geschichten ohne besonderen Anspruch an die Erzähltiefe sind deswegen an dieser Stelle am besten beraten.
Hinsichtlich der Aufmachung glänzt die deutschsprachige Fassung durch verschiedene Vorzüge. Zusätzlich zu den enthaltenen Farbseiten gefällt uns vor allem die von TOKYOPOP gewählte Veredelung der Buchaußenseite. Auch das Rückenbild ist ein willkommener Bonus, der dem Ganzen eine gewisse Wertigkeit verleiht. Für 7,50 € ist die Printausgabe unserer Einschätzung nach wirklich fair eingepreist.
TOKYOPOP Deutschland hat diesen Artikel freundlicherweise mit einem entsprechenden Belegexemplar unterstützt.