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Besprechung zu Keito Gakus „Boys Run the Riot“


Sonntag, 17. September 2023, 19:55 Uhr
Besprechung zu Keito Gakus „Boys Run the Riot“
© Keito Gaku / Kodansha Ltd.

Im vergangenen Jahr haben wir unseren Ersteindruck sowie ein Mangaka-Interview zum Queer-Vierteiler Boys Run the Riot veröffentlicht. Mittlerweile ist die gesamte Reihe auf Deutsch erhältlich. Wir nehmen das zum Anlass und berichten im Folgenden von unserer Gesamtwahrnehmung.

Carlsen Manga! hat das Werk als Softcover-Großformat veröffentlicht. Zum Preis von je 10,00 € beziehungsweise 13,00 € für den Abschlussband werden zwischen 170 und 250 Seiten an Umfang geboten. Farbseiten oder Extras sind nicht enthalten, allerdings wartet der Release mit einer dezenten Spotlack-Veredelung auf. Alternativ ist eine E-Book-Fassung für 5,99 € pro Band erhältlich.

Inhaltsbeschreibung

Bereits ein Blick auf den Rock der eigenen Schuluniform genügt, um unsagbaren Schmerz in Ryo hervorzurufen. Das kleine Stück Stoff erinnert den Jugendlichen tagtäglich an seinen Körper, der mit der Pubertät immer weicher und rundlicher, kurz: weiblicher, wird. Obwohl sich Ryo ganz selbstverständlich als Junge betrachtet, kann er sein biologisches Geschlecht nicht einfach ausblenden. Er ist transsexuell.

Einziger Lichtblick in Ryos Leben sind Klamotten und alles, was damit zu tun hat. Er liebt es, Designs und Farben zu kombinieren. Mode ist sein Weg, sich über Worte hinweg frei auszudrücken. Eine Form der Selbstdefinition. Nachdem der neu hinzugestoßene Klassenkamerad namens Jin, ein Freigeist wie er im Buche steht, Ryo zufällig in einem gerade erst eröffneten Pop-up-Store begegnet, macht er ihm ein unerwartetes Angebot: „Wollen wir zusammen ein Label gründen?“


© Keito Gaku / Kodansha Ltd.

So kommt es, dass die beiden Oberschüler ein eigenes Business planen. Von Grund auf möchten sie in das Geschäft mit selbstdesignter Mode einsteigen. Für den Anfang experimentieren sie mit dem Drucken eigener Motive auf vorproduzierte T-Shirts. Während sich Jin um die Organisation und Vermarktung kümmert, ist Ryo für den kreativen Part verantwortlich. Natürlich muss das Ganze eine persönliche Note bekommen …

Visualisierung

Sowohl die beschriebene Geschichte als auch die Zeichnungen stammen aus der Feder von Keito Gaku. Der Mangaka präsentiert eine realistisch angelegte Bebilderung mit modernem Flair. Durch das geschickte Arbeiten mit Kontrasten ist es ihm möglich, auch kleinere Licht- und Schatteneffekte zu setzen. Das sieht man beispielsweise unterhalb.

Zudem glänzt die Optik durch ihre Detailverliebtheit. Im Vorder- und Hintergrund sind jeweils diverse Feinheiten zu entdecken. Für letzteren ist vereinzelt Fotomaterial eingebracht, dadurch wirkt die Komposition besonders lebensnah. Gerade das Charakterdesign in Kombination mit dem Fashion-Aspekt, der hier storytechnisch bedingt besonders wichtig ist, ist merklich ausgearbeitet. Das für die deutschsprachige Ausgabe gewählte Großformat hebt diese künstlerischen Finessen zusätzlich hervor. Gleichzeitig trägt das Paneling zu einem schwunghaften Lesefluss bei.

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Interessierte können sich mittels der Online-Leseprobe einen eigenen Eindruck von dem Werk verschaffen. Carlsen Manga! stellt die Hälfte vom ersten Kapitel kostenfrei zum Anlesen zur Verfügung. Wer über diese Preview hinaus einen Blick in das Buchinnere werfen möchte, kann vorsichtig im stationären Handel reinblättern – der Release ist nicht eingeschweißt.

Fazit

Boys Run the Riot bietet über den gesamten Verlauf hinweg eine gute Balance zwischen der Mode- und Identitäts-Thematik. Mangaka Keito Gaku ist es dabei gelungen, beides sinnhaft miteinander zu verweben – dadurch wird Erzähltiefe geschaffen. Vorkenntnisse in Bezug auf die zwei Kernpunkte werden nicht vorausgesetzt.

Inhaltlich diskutiert das Werk, neben Mobbing, direkt mehrere Aspekte des queeren Lebens – vom Coming-out über die gleichgeschlechtliche Liebe bei Transgendern bis hin zu unterschiedlichen Ausprägungen von Identitäten im Allgemeinen. Gleichwohl steht der Vierteiler einem breiten Publikum offen. Die Mode dient hierbei als übergreifendes, vermittelndes Element.


© Keito Gaku / Kodansha Ltd.

Obwohl Boys Run the Riot insgesamt empfehlenswert ist, konnte uns der Abschluss nicht überzeugen. Die Geschichte um Ryo und seine Freunde wird bedauerlicherweise abrupt beendet. Entsprechend bleiben zum Schluss einige Fragen offen. Somit ist der Weg, also die Hinführung auf das Finale, das eigentliche Highlight. Wir hätten uns mehr Raum für die Handlung – mindestens einen weiteren Band – gewünscht. In Sachen Zeichenstil überzeugt der Manga dagegen vollumfänglich, vor allem die realistisch anmutenden Darstellungen im Hintergrund gefallen. Der im Abschlussband enthaltene Oneshot Akarui, Keito Gakus genreverwandtes Debütwerk, ist ein netter Bonus.

Abschließend bedanken wir uns herzlich bei Carlsen Manga! für die Zurverfügungstellung von Belegexemplaren.

TagsCarlsen Manga!Review
Lucas Sebastian

Lucas Sebastian | Autor

Seit 2020 im Manga-Passion-Team. Auf X/Twitter unter @LucasISebastian privat zu finden. Zur Amazon-Wishlist des Redakteurs: https://www.amazon.de/hz/wishlist/ls/1JLXMONWSXYWK?ref_=wl_share

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